Geduldsprobe am Wasser Geduldsprobe am Wasser: Warum der Rundweg am Gröberner See auf sich warten lässt

Gröbern - Seit drei Jahren wirbt das See- und Waldresort in Gröbern mit der Auszeit vom Alltag und mit Aktivurlaub. „Es läuft gut“, sagt Carsten Helling, Prokurist der Blausee GmbH, die das Resort auf den Weg gebracht hat.
2.800 Meter des Rundwegs fehlen noch
Wer den See umrunden möchte, wird jedoch ausgebremst. Der Ufer-Rundweg ist trotz Zusage der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbausanierungsgesellschaft (LMBV) bis heute nicht geschlossen. Und es wird wohl noch länger dauern, bis die restlichen 2.800 von insgesamt gut 10.000 Meter Weg fertiggestellt sind.
„Ein Lückenschluss des Rundwegs im westlichen Teil des Tagebaurestlochs Gröbern ist vorgesehen. Der Termin des Baubeginns steht noch nicht fest“, erklärt LMBV-Sprecherin Jenny Findeisen auf Nachfrage. Ähnlich waren die Aussagen bereits im Jahr 2017. Und auch im Dezember 2018 klang es nicht anders. Damals war allerdings noch die Rede davon, die Arbeiten 2019 realisieren zu können.
Läuft etwas falsch am Wasser? Schließlich haben sich neben dem sachsen-anhaltischen Tourismusverband um den Bitterfelder Landtagsabgeordneten Lars-Jörn Zimmer auch Bundestagsabgeordneter Sepp Müller und Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (alle CDU) für den Lückenschluss und die damit verbundene touristische Aufwertung des Sees stark gemacht.
Die LMBV sagt Nein und verweist auf ein komplexes Antragsverfahren sowie den erst im Anschluss möglichen Vergabeprozess. Blausee-Prokurist Helling bestätigt, als Vertreter des Flächeneigentümers die Unterschrift unter ein Papier gesetzt zu haben, das der LMBV das Bauen am See gestattet. „Das hätten wir ohnehin tun müssen. Das steht so auch im Kaufvertrag drin.“
In dem Fall sind nicht nur moderate Töne zu hören
Der Gräfenhainicher Bürgermeister Schilling macht hingegen seinem Ärger Luft. „Ich kann das alles nicht mehr hören. Wir brauchen eine schnelle Entscheidung. Und das nicht nur in Sachen Rundweg.“ Am See ist die Piste tatsächlich ein großes Ärgernis. Zumal der asphaltierte Weg auf Seiten der Heidestadt praktisch im Nichts endet und Aktivurlauber wie Wanderer und Radfahrer ausbremst.
Noch schwerer wiegt allerdings das Bergrecht. Das erlaubt bis heute auf Gräfenhainicher Seite überhaupt keine Nutzung. „Das kann ich nicht mehr hören“, poltert Schilling und verweist auf das See- und Waldresort in Gröbern. Da sind Ufer und Wasser nicht tabu. Allerdings ist Blausee in die Bresche gesprungen und übernimmt jegliche Haftung. Am bis heute nicht komplettierten Rundweg ändert das allerdings auch wieder nichts. (mz)