Bitterfeld Bitterfeld: Hochzeit und Jugendweihe stehen bei der Messe der Feste im Mittelpunkt

Bitterfeld/MZ - Feste feiern ist in. Davon ist Conny Rasenberger überzeugt. Die Schneidermeisterin aus Schwemsal spannte sich deshalb vor den Karren und stellte die Messe der Feste auf die Beine. Die Hochzeit bleibt das Maß der Dinge. Feste gefeiert wird aber auch von Jugendlichen. „Oder bei runden Geburtstagen, Jubiläen. Wir wollen Anregungen für einen schönen Tag geben“, erklärt Rasenberger.
Vielfalt ist Trumpf im Wasserzentrum, in dem Sophia Noack tut, was sie im normalen Leben noch nie getan hat. Die junge Frau aus Bad Düben trägt ein Hochzeitkleid. Es ist schlicht und trotzdem elegant. So wie die Frisur der Sächsin. „Es muss einfach alles passen. Romantisch und verspielt mit vielen Locken steht nicht jeder Frau“, meint Silvana Walter. Sie ist Geschäftsführerin bei Figaro Bitterfeld und sorgt mit ihren Friseurinnen für das i-Tüpfelchen zum Festtagsoutfit.
Zwei, drei Stunden muss die Braut aufbringen, bis Frisur und Makeup sitzen. Sophia Noack hat die nötige Geduld. Und den Mann fürs Leben in der Hinterhand? Das Model schweigt. Nicht alles muss in die Öffentlichkeit.
Schlicht und elegant oder doch pompös? Sophie Noack und ihre Mitstreiterinnen tragen alles. „Wir wollen jeden Geschmack bedienen“, betont Rasenberger, die mit ihrem Brautservice nach einem Vierteljahrhundert in Wolfen nun in Delitzsch heimisch geworden ist. Eine Messe müsse eine Angelegenheit für alle sein: Für diejenigen mit Modelmaßen ebenso wie für die etwas korpulenteren.
Brautmode ist natürlich das Zugpferd. Die feine Robe für den Bräutigam bleibt allerdings Mangelware. Der Grund liegt für die Gastgeberin auf der Hand. Es gibt einfach keinen Herrenausstatter in der Nähe. „Schade.“ Zumal es nicht an männlichen Models hapert. Martin Langrock und Lars Nöldner haben Gefallen gefunden am Laufsteg.
„Ich mag Mode“, sagt Langrock. Und Nöldner ist überzeugt, dass Modeln das Selbstbewusstsein stärken kann. 14 und 15 Jahre sind die Schüler alt, im Sakko machen sie schon eine gute Figur. Für die Interessenvereinigung Jugendweihe zeigen sie, was Trend ist.
„Prinzipiell ist alles möglich“, weiß Annegret Fleischer von der Interessenvereinigung. Mädchen würden oft im Ballkleid auftauchen, Jungs nicht selten einfach auf Jeans und Hemd setzen. „Ich merke aber, dass die Jungs immer modebewusster werden.“ Das Haar muss liegen, die Robe sitzen. Das gilt beim eigenen Fest und auf dem Laufsteg. Martin Langrock ist nicht ganz zufrieden. „Mit Hut ... hmm“ Ihm schwebt anderes vor. Aber er modelt und sonnt sich im Erfolg.
Fotos werden geschossen. „Die Leute wollen einfach nur schön rüberkommen“, hat Cornelia Knitschke vom Halleschen Fotoatelier festgestellt. „Wir schlagen die Location vor, die Paare entscheiden.“ Unter Wasser oder in der Luft hat sie noch nicht auf den Auslöser gedrückt. Auf dem Schiff oder vor den Baggern in Ferropolis aber schon. „Es muss gefallen.“ Gastgeberin Rasenberger nickt. Rauschendes Ballkleid oder schlichtes Kostüm - fühlt sich der Mensch wohl, dann feiere er auch gern.
