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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Mit Klaro gesund und munter

Von Christine Krüger 05.03.2012, 17:07

Zscherndorf/MZ. - Welches Kind einmal "Klaro" in der Hand hatte, das ist schon begeistert. "Klaro " ist das Maskottchen der Aktion "Klasse 2000 - Fit fürs Leben, wir sind dabei". Dabei sind nun auch die Grundschüler von Zscherndorf. Ende März wird das Projekt in der ersten Klasse starten.

"Es geht um Gesundheitserziehung und Gewaltprävention", erklärt Schulleiterin Antje Wolff. Das Projekt erstreckt sich über vier Schuljahre und ist in den Unterricht integriert. An der Seite von Klassenlehrerin Carola Sturm steht dabei eine Gesundheitsförderin, die den Kindern die medizinische Sicht auf und in ihren Körper erläutert. Unter dem Motto "Nur das, was man kennt, hält man gesund" sollen die Kinder letztlich bewusster ihren Alltag mit gesunder Ernährung, Bewegung und Ausgeglichenheit gestalten. "Ganz wichtig finde ich, dass über das Projekt die Kinder auch lernen werden, bewusst ,Nein' sagen zu können, Konflikte gewaltfrei zu lösen, aufeinander zugehen zu können und Vertrauen aufzubauen", so die Schulleiterin, die von Jahr zu Jahr verstärkt beobachtet, dass viele Kinder mit der Einschulung noch gar nicht selbstständig sind und es bei ihnen auch hapert, soziale Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten. Daher sei "Klasse 2000" wie ein Geschenk.

Die Idee, sich mit dem Projekt, das 1991 von Wissenschaftlern in Nürnberg entwickelt wurde und heute vom Verein "Klasse 2000" getragen wird, zu befassen, hatte der Zscherndorfer Bürger und Chef des Lions-Clubs, Georg Kuropka. Gefördert wird es von der Knappschaft. Die Krankenkasse, in der in Sachsen-Anhalt rund 100 000 Menschen versichert sind, sieht ihr Engagement hier als einen ihrer Beiträge zur Gesundheitsförderung, sagt Ina Schöne. Zehn "Klasse 2000"-Aktionen unterstützt die Knappschaft in Sachsen-Anhalt bereits seit drei Jahren, weitere sechs sollen in diesem Schuljahr im Land hinzukommen, bundesweit über 100.

22 Schüler, die komplette erste Klasse, beginnen jetzt in Zscherndorf mit dem inzwischen bundesweit größten Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung. Haben es im Schuljahr 2014 / 15 75 Prozent aller Schüler absolviert, kann sich die Zscherndorfer Grundschule mit einem Zertifikat und dem Titel "Gesundheitsfördernde Schule" schmücken. "Das wollen wir erreichen", so Antje Wolff. "Gesundheitsförderung gehört zu den wichtigsten Erziehungszielen unserer Schule."

Eine wissenschaftliche Untersuchung belegt die positive Wirkung des Programms auf das Klassenklima insgesamt und auf das Gesundheitsbewusstsein der Kinder. Sie weist zudem nach, dass auch in späteren Klassen Kinder und Jugendliche, die an "Klasse 2000" teilnahmen, seltener Erfahrungen mit Alkohol, Nikotin oder Drogen gemacht haben.

"Das Gute und Nachhaltige ist hier, dass von Jahr zu Jahr die Teile des Programms aufeinander aufbauen und dann später in der Sekundarschule ein fortführendes Programm angeschlossen werden kann", so Wolff.

Die Zscherndorfer Kinder stehen nun quasi in den Startlöchern. Ihren "Klaro", das steht schon mal fest, den werden sie als erstes basteln.