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Schwarze Pieten schippern in bunten Booten über die Saale

Von KATHARINA THORMANN 14.12.2008, 17:19

BERNBURG/MZ. - Drei bunt geschmückte und voll besetzte Boote steuerten in Richtung der Zuschauermenge. Eine weite Reise hatten viele der internationalen Weihnachtsfiguren auf sich genommen, um sich kurz vor dem für sie stressigen Heiligen Abend, an dem sie ihre Geschenke verteilen, noch einmal gebührend von den Saalestädtern feiern zu lassen. Ob Väterchen Frost aus Russland, der Sinterklaas mit seinen helfenden schwarzen Pieten oder die Weihnachtsfrau aus Nigeria - für jede Gestalt hatte der Organisator, die Hochschule Anhalt, ein Plätzchen reserviert. In den Kostümen steckten Professoren und Mitarbeiter der Hochschule sowie zahlreiche nationale und internationale Studenten.

Prof. Dieter Orzessek begrüßte sie als Erster am trockenen Ufer, bevor der ganze internationale Trupp und die Zuschauer mit einem Umzug den Schauplatz ins Bernburger Kloster zum dortigen zweitägigen Weihnachtsmarkt verlagerten, in dem alle von mittelalterlichen Musikern mit Liedern der Adventszeit empfangen wurden. Beschwingt von den Klängen hielten die neugierigen Gäste zunächst an den Ständen der beiden Königskrönungen.

Gleich vier Stollenköniganwärter stellten sich der prüfenden Jury, die sich aus den freiwilligen Verkostern zusammensetzte. Diese entschied erstmals über den besten mit Rosinen gefüllten Weihnachtskuchen und dessen Bäcker der Stadt.

Eine herzhafte Königskrönung fand ganz in der Nähe der Stollenstube statt. Denn auch der Wurstkönig wartete auf seine Krone. Auch die kleine Shirley konnte es kaum erwarten, welche Fleischerei nun zum besten Bratwursthersteller gekürt wurde. Das Warten auf die Siegerehrung verkürzte sie sich in der Märchenstube. Dort belustigte gerade ein Clown das junge Publikum. "Das hat mir so gut gefallen", erzählt die Achtjährige, die nun direkt in Richtung Bühne stürmte, um sich einen guten Platz bei der obligatorischen Vorstellung der Weihnachtsmänner aus aller Welt zu ergattern. Wer sich während zwei heißen Tassen Glühwein zum Aufwärmen die Zeit nahm ins Innere des alten Mönchsgemäuers zu schauen, wurde mit einer umfangreichen Auswahl an Weihnachtsdekoration wie Gestecken, Kerzen und Holzschnitzarbeiten belohnt. Auf der Suche nach Geschenken war man hier goldrichtig.

Auch Susanne Rettig und Marina Heidrich schauten sich um und staunten, was man hier auf die Beine stellte. "Das ganze Ambiente ist so schön, so viele abwechslungsreiche Stände", lobten beide den gelungenen zweitätigen Weihnachtsmarkt in und vor den alten Mauern des Klosters. Und auch Sabine Thalmann, die diese Festivität mitgestaltete war zufrieden. "Es ist genau so geworden, wie wir uns das vorgestellt haben", erzählt sie und fügt dabei hinzu, dass: "wir mit der Klosterweihnacht auch dazu beitragen wollen, die Adventszeit für alle besinnlich zu gestalten".

Mit der Vorstellung der internationalen Weihnachtsbräuche soll auch etwas für das Verständnis der unterschiedlichen Kulturalität getan werden, was offensichtlich mit Erfolg erreicht wurde.