«Ohne Sorge» schippert in Richtung Hauptstadt
Mukrena/MZ. - Ulrike Grunewald wusste: Wenn das schief geht, bekommt Vater Peter mindestens eine Sorgenfalte. Am Sonntagmorgen um punkt 9 Uhr stand die Elfjährige am Bug des Motorschiffes, nahm ihre ganze Kraft zusammen - und es klappte: Gleich beim ersten Mal Ausholen zerschellte die Sektflasche am Schiff, das damit auf den Namen "Sans Souci" getauft wurde.
Flasche zerbricht
Viel passieren kann dem Motorschiff, das 2000 in den Dienst genommen wurde, nun nicht mehr. Schließlich bringt es Glück, wenn die Flasche sofort in Scherben zerbricht, und der Name bedeutet übersetzt "ohne Sorge".
Allen Gästen, die sich das frühe Spektakel in Mukrena nicht entgehen ließen, gewährte Kapitän Peter Grunewald Zutritt zum ehemaligen Motorschiff "Europa Rotterdam". Die 50 bis 60 Schaulustigen konnten sich in den 42 Zwei-Mann-Kabinen, dem Restaurant, der Bar und der Sauna umschauen. Oder gleich bis Bernburg oder Magdeburg mitfahren.
82 Meter lang
Kapitän Peter Grunewald und seine Bootsbesatzung, die Pfarrer Lambrecht Kuhn allesamt nach der Schiffstaufe gesegnet hatte, nehmen seit Sonntag Kurs auf Berlin. Auf dem 82 Meter langen und 9,5 Meter breiten Schiffes will der 40-jährige Grunewald mit durchschnittlichen 22 Kilometer pro Stunde über Rhein, Main, Mosel, Ems oder Elbe schippern. Vorwiegend an Senioren sei das Angebot gerichtet. Zum stilvollen Reisen gehört auch ein Musiker, der die Gäste an Bord mit seiner Kunst unterhalten will. Von Berlin aus steuert der Peißener Kapitän sein Schiff weiter nach Hannover, Düsseldorf, Amsterdam, Prag, Stralsund, Kiel und Brüssel.