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Emsig stricken für den Arbeitsplatz

Von KATHARINA THORMANN 18.03.2009, 18:03

Bernburg/MZ. - "Es könnten aber gern noch ein paar mehr sein", wünschen sich alle Mitwirkenden einstimmig. "Zukunft mit Arbeit" heißt das zwölfmonatige Projekt der FAW, das sich vorrangig an Langzeitarbeitslose, Rehabilitanden sowie Migranten richtet und vom Amt für Arbeitsförderung und vom Europäischen Sozialfonds unterstützt wird.

"Die Idee dahinter ist die, für gemeinnützige Einrichtungen wie Kindergärten oder Grundschulen auf Wunsch Gegenstände herzustellen und anschließend die Mitwirkenden in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen", erklärt Daniela Hähnel, Projektleiterin, das Ziel.

Dafür stehen den 15 Teilnehmern am Standort Bernburg gleich drei gut ausgerüstete Werkstätten in der Breiten Straße 70 / 71 zur Verfügung, so Hähnel. Während im Tischlereiraum die handwerklich versierten Projektteilnehmer derzeit mit dem Bau eines Puppentheaters beschäftigt sind, stricken nebenan in der Schneiderstube die Damen Kleidungsstücke für die zahlreichen Kita-Puppen. Besonders grelle Farben haben es den Mädchen der Kindertagesstätten angetan. So lauten zumindest die eingegangenen "Bestellungen".

Dafür wird vor allem farbige Wolle benötigt. "Wir freuen uns über jeden Sachspende, die uns erreicht", sagt Daniela Hähnel, die hinzufügt: "Besonders Materialien wie Holz oder Stoffe werden zur Verarbeitung gebraucht". Häufig sei es sogar so, dass die Einrichtungen ihre Materialien selbst mitbringen und die Projektgruppe diese dann ohne jegliche Zuzahlung weiterverarbeitet.

"Es ist eine sinnvolle Aufgabe, bei der Unikate hervorgehen. Der Vorteil besteht auch darin, dass wir Vorlagen bauen, die die Kinder selbst fertig stellen können". So auch die Ritterrüstungen, die anlässlich eines anstehenden mittelalterlichen Festes für eine Bernburger Kita momentan angefertigt werden. Und auch Sonderwünsche nehmen die Teilnehmer gern in Empfang.

Ein Schaukelstuhl, Puppenstuben und ein Lkw-Schreibtisch waren bisher die ausgefallensten Anfragen, die man gern realisierte. "Mit diesem Projekt sollen ihre Schlüsselqualifikationen geschult werden", erklärt Betreuerin Barbara Ernst. Und genau deshalb hofft die Gruppe nun auf eine noch größere Unterstützung durch die Kindereinrichtungen.

Nähere Informationen zu dem Projekt sind unter der Telefonnummer: 03471 / 62 53 27 erhältlich.