Second-Hand-Shop Aschersleben Second-Hand-Shop Aschersleben: Mit dem RTL2-Trödeltrupp kam die Rettung

Aschersleben - „Was sich geändert hat? Alles!“ Brigitte Schwark lächelt zunächst, holt tief Luft und zählt dann auf: „Ich habe mich geändert. Im Laden hat sich alles verändert. Und ich werde Mauro Corradino mein ganzes Leben dafür dankbar sein“, sagt sie und gleich darauf: „Noch mal würde ich das allerdings nicht machen.“
„Machen“ heißt bei Brigitte Schwark den Trödeltrupp von RTL II um Hilfe zu bitten, um ihren Second-Hand-Shop in der Weststraße wieder auf Vordermann zu bringen. Seit 2006 ist sie im Geschäft, seit acht Jahren an dem jetzigen Standort. „Mit den Jahren hat sich alles eingeschliffen. Man wird betriebsblind für viele Dinge“, blickt sie zurück.
Eigentlich habe sie jemanden gebraucht, der sie aus den Trott herausholt. „Mauro Corradino hat mir zur richtigen Zeit den nötigen Tritt verpasst. Genau das habe ich gebraucht. Der Moderator hat so eine Menschenkenntnis, die ich so noch nie erlebt habe“, erzählt die schlanke Frau, die seit der Ausstrahlung vor sechs Wochen bereits sechs Kilogramm an Gewicht vor lauter Stress verloren hat.
Der Moderator der Sendung habe sich Zeit genommen und ihr zugehört. Habe sich den neuen Businessplan, den sie und ihr Lebensgefährte Wolfgang Seifferth aufgearbeitet haben, angesehen und noch einige Tipps dazu gepackt. Dann ist es mit der Umsetzung los- gegangen und habe bis heute nicht mehr aufgehört...
„Wir waren zugetrödelt. Wir hatten von allem zu viel. Ich konnte nicht Nein sagen. Wir haben bei den Wohnungsauflösungen alles mitgenommen und in den Laden gestellt. Hier war kein System“, gibt sie zu. Geahnt habe sie das wohl, doch zur Umsetzung oder nötigen Veränderung sei sie allein nicht fähig gewesen.
Deshalb habe sie sich bei dem Sender beworben und sei fast erstarrt, als wirklich ein Anruf kam. „Man hat sich für meine Geschichte und den Laden interessiert. Das konnte ich kaum glauben“, sagt sie. Als dann die Drehtage im März folgten, sei sie „fast durchgedreht“. „Das war purer Stress“, erzählt sie weiter und verrät dann, dass dabei jede Menge Kaffee und auch Zigaretten verbraucht wurden.
Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Brigitte Schwark kommt jetzt gern zur Arbeit. Auch, wenn sie heute noch fast 16 Stunden am Tag dabei ist. „Wir haben die Bereiche aufgeteilt. Mein Partner ist für die Möbel zuständig, ich für die Kleidung und die Haushaltsgegenstände sowie den Kleinkram“, sagt die Unternehmerin. Letztes wollte sie nicht aufgeben. „Das gehört einfach in einen Trödelladen und das schätzen auch die Kunden“, weiß sie aus Erfahrung. So findet man heute immer noch das Gleiche wie vor der Sendung. Allerdings nicht mehr in Massen. „Wir haben auch immer noch Wühlkisten. Nur sind diese nicht mehr so tief, dass man gar nicht weiß, was unten liegt“, schmunzelt sie. Der Laden selbst hat neben Umräumaktionen auch einige neue Farbanstriche verpasst bekommen.
„Bei den Stammkunden ist das alles sehr gut angekommen. Der Laden war einen Tag nach der Sendung rammelvoll. Und natürlich können wir auch heute noch neue Kunden begrüßen“, sagt sie. Eine Frau aus Bielefeld hat gleich am nächsten Tag nach der Ausstrahlung bei ihr angerufen, weil sie ein Bild wollte, das sie im Fernsehen gesehen hatte. „Zum ersten Mal habe ich ein großes Bild verschickt. Es ist unbeschädigt angekommen und die Kundin ist glücklich“, sagt sie. Solche Momente sind für Brigitte Schwark und ihr Team reine Motivation. Und so hofft sie, dass sie davon noch viele in der Zukunft haben wird. (mz)
