Salzlandkreis Salzlandkreis: Tempo-30-Zone für die Cochstedter Innenstadt?
cochstedt/MZ. - Der Raserei soll in der Cochstedter Innenstadt künftig Einhalt geboten werden. Dabei unterstützte der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einen Vorschlag der Verwaltung, aus dem hervorgeht, dass im Bereich Böcklinger Straße, Am weißen Tor, Marktstraße bis hin zum Am Brunnen eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden soll. Vorausgegangen waren monatelange Diskussionen um verkehrsberuhigende Maßnahmen auf dem Goetheplatz und in der Böcklinger Straße.
So überreichte die Cochstedterin Susanne Ambrosius Hecklingens Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche (CDU) eine Unterschriftensammlung, in der sich rund 70 Anwohner der Böcklinger Straße dafür aussprachen, dort einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten. Damit erfolgte auch eine Abkehr vom Thema Spielstraße, bei der die Böcklinger zur parkfreien Zone umgestaltet werden müsste. Obwohl bei Kontrollen der Polizei bisher keine eklatanten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt wurden, schlug Hans-Rüdiger Kosche vor, neben der Tempo-30-Zone in der Böcklinger auch noch eine wechselseitige Parkordnung einzuführen.
"Das wäre eine denkbare Variante, um Rasern Einhalt zu gebieten", ist der Bürgermeister überzeugt. Für die Verwaltung steht auch eine mögliche Einbahnstraßenregelung für die Niederstraße und Am weißen Tor in der Diskussion. Auf große Zustimmung stieß der Vorschlag von Bau- und Ordnungsamtsleiterin Sigrid Bleile, die sich im Zuge des weiteren Ausbaus von Straßen für künstliche Einengungen, egal, ob durch einen Baum, Strauch oder anderes einsetzen will.
"Damit ist jeder Autofahrer gezwungen, Tempo rauszunehmen", erklärte die Amtsleiterin. Dies wäre zudem nachträglich bei der Böcklinger möglich als auch bei den künftigen Baumaßnahmen im Bereich Goetheplatz / Böcklinger Straße. Gleichzeitig setzte Sigrid Bleile damit einen Gegenpol zu den von vielen Cochstedtern "heiß" geliebten und gewünschten "Berliner Hügel", von denen dieser Tage drei Stück auf der Straße am Goetheplatz montiert wurden.
Egal, welches Maßnahmenpaket nun in den Wochen geschnürt und dann realisiert wird - die Cochstedter wollen langfristige und nachhaltige Lösungen. "Denn wird sind keine Illusionisten, die glauben, dass sich immer alle an die Verkehrsregeln halten werden. Darum sind diese Vorschläge sehr vernünftig", meinte Cochstedts Ortsbürgermeister Ulrich Dubiel (CDU), während Susanne Ambrosius den Schutz von Kindern, älteren Menschen oder Rollstuhlfahren als oberste Priorität gewahrt wissen will. Ob dabei Ortschafts- und Stadtrat die Anregung des Cochstedter Gerold Becher aufgreifen und die Einwohner befragen, welche Maßnahmen sie für richtig halten, blieb während der Ortschaftsratssitzung offen.