Salzlandkreis Salzlandkreis: Ascherslebener streiten am besten nach strengen Regeln
ASCHERSLEBEN/MZ. - Verbal gekämpft wurde um den Einzug in das Landesfinale.
"Jede Medaille hat zwei Seiten." Was für eine schöne Floskel. Doch gerade die wollte die Jury überhaupt nicht hören. Dabei ging es um sie - die zwei Seiten einer Medaille. Zumindest im übertragenen Sinn. Es galt immerhin, zwei Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache hin zu erläutern - das Für und Wider, Pro und Contra eines Themas.
32 Schüler aus Aschersleben und Staßfurt beschäftigten sich einen Tag lang mit diesen zwei Seiten einer Medaille. Sie debattierten. Sie stritten nach Regeln. So lange, bis nur noch acht von ihnen übrig blieben. In einer großen Finalrunde traten diese acht vor den Augen einer vierköpfigen Jury gegeneinander an. Ihr Ziel: das Landesfinale in Magdeburg.
Die erste Final-Runde bestritten die Achtklässler Jason Rothe (Stephaneum Aschersleben) und Hannes Gärtner (Dr.-Frank-Gymnasium Staßfurt). Ihre Kontrahenten in der Schlacht um Argumente: Lina Al Ghori und Benjamin Rolf Kerner (beide Stephaneum). Für sie galt es, rund um die Frage: "Sollen regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse in der
Schule ab achter Klasse verpflichtend sein?" zu debattieren. "Erste Hilfe für Achtklässler? Ja klar", meinten Jason und Hannes. Schließlich könne derartiges Wissen lebensrettend sein. "Nein", sagten dagegen Lina und Benjamin. Sie hatten vor allem den Zeit-und Kostenfaktor im Blick, sahen zudem auch keine Notwendigkeit.
Gerade einmal 14 Minuten hatten die Schüler Zeit, ihre Standpunkte zu verdeutlichen und mit stichhaltigen Argumenten zu unterlegen. Alles streng nach den Regeln des "Jugend-debattiert"-Wettbewerbs. Da blieb also keine Zeit für inhaltslose Schwafelei.
Durchsetzen konnten sich in dieser Finalrunde die Debattierer Jason Rothe und Hannes Gärtner. "Jason überzeugte mit guten Sachkenntnissen und Schlagfertigkeit", begründete die Jury. Und Hannes sei nicht nur in seiner Argumentation, sondern auch sprachlich und gestisch stark gewesen. Die Juroren schickten sie somit kurzerhand in den Landesausscheid nach Magdeburg. Ebenso wie die Gewinner der zweiten Finalrunde (Klassen 10 / 11) Tabitha Kölli (Stephaneum Aschersleben) und Maximilian Krokotsch (Dr.-Frank-Gymnasium). Für sie galt es, über die Frage "Soll Google-Street-View auch unsere Stadt erfassen?" zu debattieren. Eindeutig dafür war das Debattierer-Duo Tabitha Kölli und Steven Brode (Dr.-Frank-Gymnasium).
Schlag auf Schlag flogen auch in dieser Finalrunde die Argumente, ehe nach 14 Minuten das Ende eingeläutet wurde. Die besseren Argumente und damit die Besseren waren laut Jury-Entscheidung Tabitha Kölli (Stephaneum) und Maximilian Krokotsch (Dr.-Frank-Gymnasium). Tabitha habe vor allem eine starke Eröffnungsrede gehalten und Max sei die Konfliktdarstellung sehr gut gelungen. Beide werden daher am 2. Mai in Magdeburg am Landesausscheid teilnehmen. Übrigens: Die "Jugend-debattiert"-Fragestellungen sind bundesweit einheitlich.
Die Teilnehmer konnten sich ihre Standpunkte nicht aussuchen. Es wurde per Los entschieden, ob der Pro- oder Contra-Standpunkt zu einem Sachverhalt zu vertreten ist. Die Schüler hatten alle etwa zwei Wochen Vorbereitungszeit. So konnten sie ihre Argumentationsstränge vorbereiten. Gern hätten auch die Schüler der 12. Klassen an "Jugend debattiert" teilgenommen. Nur leider fällt der Termin des Landesausscheides am 2. Mai genau in die Prüfungszeit der Abiturienten.