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Ostharz-Elektrotechnik GmbH Ostharz-Elektrotechnik GmbH: Ein junger Phönix mit vollem Auftragsbuch

Von Detlef Anders 03.06.2003, 17:27

Harzgerode/MZ. - Nach dem Einbruch zu Beginn der 90er Jahre, der Neuprivatisierung und Herauslösung der PGH-Gesellschafteranteile sowie Rückübertragungen schrumpfte die Ostharz-Elektro auf 130 Beschäftigte. Zu den renommiertesten Projekten zählten die Krankenhäuser in Quedlinburg, Aschersleben, Eisleben und Halle-Kröllwitz, erinnert sich Michael Jahns, der damals auch Projektleiter war. Trotz der Insolvenz arbeitete die Firma weiter. "Wir hatten einen recht kooperativen Insolvenzverwalter, der mit dem damaligen Geschäftsführer das Unternehmen noch eineinhalb Jahre weiter geführt hat. Das ist eigentlich nicht üblich", konstatiert Jahns.

Etliche größere Aufträge konnten so abgearbeitet werden. Viele Ausschreibungen wurden gewonnen, doch aufgrund des Insolvenzverfahrens konnte das Unternehmen nicht mehr ausreichend Aufträge akquirieren. "Das Ende stand bevor." Schrittweise musste das Personal abgebaut werden. Im Januar arbeiteten nur noch 30 Mitarbeiter - ein Viertel der einstigen Belegschaft - in der Ostharz Elektro GmbH. "Wir standen vor der Frage, eine neue Firma zu gründen oder das alte Unternehmen zu schließen."

Für Michael und Karl-Heinz Jahns war der Entschluss, das Kerngeschäft aus dem alten Unternehmen samt des benötigten Grundstücks und des Gebäudes zu kaufen, wohl die schwierigste Entscheidung ihres Lebens. Doch Michael Jahns wagte den Neuanfang mit seinem Bruder, der in Straßberg eine Firma leitet, die Schaltschränke baut. 21 Mitarbeiter und sogar fünf Lehrlinge, die bei erfolgreichem Ausbildungsabschluss und guter Auftragslage übernommen werden sollen, hat das neue Unternehmen heute. Einige gute Aufträge konnten bereits akquiriert werden.

"Wir haben schon volle Auftragsbücher", freut sich der Firmenchef über die für dieses Jahr guten Perspektiven. Gegenwärtig wird eine Trafostation für die Polizeidirektion in Halle installiert. In München soll für die neue Europa-Zentrale einer amerikanischen Computerfirma ein Datencenter verkabelt werden. Außerdem stehen Aufträge in Kasernen in Ohrdruf, Erfurt und Mannheim an. "Wir müssen der Arbeit hinterherfahren. Es kommen kaum Aufträge aus der Region", bedauert Michael Jahns. Er zeigt sich froh über die Unterstützung durch die Kreissparkasse, das Arbeitsamt und das Amt für Wirtschaftsförderung. "Wir haben die Klippe noch nicht überwunden. Es ist ein harter und steiniger Weg, jeden Tag aufs Neue, um Aufträge zu erhalten."