Yoga, Meditation, Gespräche Maria Schatz trainiert mit Frauen Achtsamkeit und Selbstliebe: Gruppe trifft sich jeden Dienstag in Aschersleben

Aschersleben - Im Einklang mit sich selbst leben, achtsam sein, zufrieden und ausgeglichen. Klingt das nicht toll? Nur leider entspricht das nicht immer der Realität. Die Balance zwischen Partnerschaft, Job, Kindern und Hobbys zu halten, fällt manchmal nicht leicht. Das Ergebnis: Stress, blank liegende Nerven, Unzufriedenheit oder Rücken- und Kopfschmerzen.
Um sich und seinen Körper wieder in Einklang zu bringen, gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten. Unter anderem bietet die Ascherslebenerin Maria Schatz mit ihrem Achtsamkeits- und Eigenliebe-Programm Abhilfe.
Mithilfe von Yoga, Meditation und Gesprächen sollen Frauen Achtsamkeit lernen
„Mein Ziel ist es, den Frauen einen Rückzugsort zu bieten. Sie können durchatmen, sich auf sich selbst konzentrieren, Achtsamkeit lernen und vor allem Eigenliebe.“ Erreichen will Maria Schatz das mit einer Mischung aus Yoga, Meditation und Gesprächen.
Maria Schatz hat ihren sogenannten Energieraum in der Wilhelmstraße in flackerndes Kerzenlicht gehüllt. Entspannte Musik summert aus den Boxen. Es duftet nach Tee und ätherischen Ölen - Spiritualität liegt in der Luft. Kathleen Bütschel und Ina Sehmrau haben es sich schon auf den Yoga-Matten bequem gemacht und resümieren gemeinsam mit Maria Schatz die vergangenen Tage.
Die beiden Frauen gehören zur Yoga-Gruppe, die sich immer dienstags trifft. Und bis alle Teilnehmer da sind, wird geplauscht und gelacht. „Die gemeinsamen Gespräche gehören einfach dazu“, sagt Maria Schatz.
„Es finden hier nicht nur die klassischen Yoga-Übungen statt. Auch die richtige Haltung und Atmung und vor allem Gespräche gehören dazu.“
„Job, Kinder und Partnerschaft, das unter einen Hut zu bekommen, kann stressig werden“
Ihren Yogakurs empfinden Kathleen Bütschel und Ina Sehmrau als Auszeit und Möglichkeit des Auftankens. „Job, Kinder und Partnerschaft - das alles unter einen Hut zu bekommen, kann ziemlich stressig werden“, sagt Ina Sehmrau. Kathleen Bütschel stimmt dem mit einem Lächeln zu. „Es ist Zeit, die ich mir bewusst nehme. In dieser Zeit bin ich nur für mich da“, fügt sie an.
Kathleen Bütschel hat eine Tochter und ist als Anästhesieschwester auch beruflich ziemlich eingespannt und gefordert. „Hier kann ich mich fallen lassen. Ich trage während des Yogas keine Verantwortung und niemand stellt Erwartungen“, sagt die 34-Jährige.
Diese Erfahrungen macht auch Ina Sehmrau. Sie ist Mutter von Zwillingen und beruflich im Bereich Marketing tätig. „Überall wird gefordert. Hier kann ich loslassen und mich nur auf mich konzentrieren.“
„Hier kann ich loslassen und mich nur auf mich konzentrieren“, sagt Ina Sehmrau
Kathleen Bütschel und Ina Sehmrau haben sich duftenden Tee eingeschenkt. Langsam füllt sich der Raum mit den anderen Kursteilnehmerinnen. Alle umarmen sich zur Begrüßung und erkundigen sich nach dem Wohlbefinden. „Wir sind mehr als eine Yogagruppe. Es haben sich richtige Freundschaften entwickelt“, sagt Ina Sehmrau.
Als alle auf ihren Matten Platz genommen haben, startet Maria Schatz mit der ersten Übung. Runterkommen, atmen, loslassen. Die Frauen sitzen im Schneidersitz und schließen die Augen. Gedanklich wandern die Teilnehmerinnen durch ihre Körper, versuchen, die Energie bis in die Fußspitzen und Fingerkuppen zu schicken.
Nach der Einführungs-Meditation beginnt die Gruppe mit den ersten Yoga-Übungen. Die Arme werden gekreuzt. Und wieder wird geatmet. Alles ohne Eile und Hast. „Und das macht Yoga auch so besonders. Die Übungen sind oft auch anstrengend und fordernd. Aber sie finden ohne Eile statt. Zeitlassen und Loslassen spielen eine große Rolle“, sagt Yogaschülerin Ina Sehmrau.
Die Frauen liegen auf der Matte und ziehen beim Einatmen die Arme im hohen Bogen weit hinter den Kopf, bis der Körper lang gestreckt ist. Der Atem fließt durch die Nase tief in den Bauch, weiter in den Brustkorb bis unter die Schlüsselbeine.
Sich auf sich selbst besinnen, die Muskeln dehnen - und die Hektik mit jedem Atemzug und jeder Bewegung so langsam hinter sich lassen. „Das wichtigste ist am Yoga: Je mehr wir uns in unseren Gedanken mit unserem Körper beschäftigen und uns auf die einzelnen Yoga-Positionen konzentrieren, desto eher tritt alles andere in den Hintergrund“, sagt Maria Schatz.
„Namasté“, sagen alle gemeinsam, als die Übung beendet ist. Übrigens: Das Wort „Namasté“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet frei übersetzt „Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche, dass ich in Dir sehe.“ Es gilt als ein Zeichen höchsten Respekts und des Dankes vor dem Gegenüber und soll zeigen, dass das Göttliche zu jeder Zeit, überall und in jedem schlummert.
„Yoga fördert besonders Stressabbau, Angstreduktion und Entspannung“, sagt Maria Schatz, die neben Yoga auch Persönlichkeitscoachings und andere Workshops - wie einen Tanzkurs unter dem Motto „Tanz dich frei“ - ausrichtet.
„Dabei geht es immer auch um die Eigenliebe.“ Maria Schatz möchte, dass sich ihre Kursteilnehmerinnen das Wort Eigenliebe zu Herzen nehmen. „Denn nur wer sich selbst liebt, kann auch Liebe weitergeben“, ist sie sich sicher.
(mz)

