Feuer in Hoym Feuer in Hoym: Verhinderter Schichtbeginn bei Pressmetall

Hoym - Es war gerade Schichtwechsel, als Mitarbeiter bei Pressmetall in Hoym die Rauchschwaden bemerkten, die sich über das Dach der Produktionshalle legten. Und so begann der Tag für die Frühschicht um 6 Uhr nicht so wie gewöhnlich, sondern mit einem groß angelegten Löscheinsatz der Feuerwehren Hoym, Nachterstedt und Frose.
Das große Aufgebot an Feuerwehrfahrzeugen - vor Ort waren fünf Fahrzeuge und 23 Kameraden - sorgte auch bei den Vorbeifahrenden auf der ehemaligen B 6 für Aufsehen und manches Fragezeichen.
„Als wir ankamen, hatten schon entsprechend geschulte Mitarbeiter der Firma mit den Löscharbeiten begonnen“, schildert Einsatzleiter Felix Berthold die Situation vor Ort. Diese Versuche führten jedoch nicht zum Erfolg. Im Gegenteil: Schnell wälzte sich dicker Rauch aus dem Dach der großen Halle, in der Gießanlagen untergebracht sind und in der pro Schicht etwa 35 Leute arbeiten. Vermutlich sei der Brand von einer Lüftungsanlage ausgegangen. Um an den Brandherd heranzukommen, mussten die Feuerwehrleute die Drehleiter ausfahren.
Rund 300 Meter Schlauch wurden gebraucht
Nach Auskunft des Einsatzleiters hat es etwa eine Stunde gedauert, bis der Brand unter Kontrolle war. Um auch an die letzten Glutnester heranzukommen, musste schließlich die Dachhaut in einer Größe von zwei bis drei Quadratmetern mit Hilfe von Trennschleifer und Motorsäge geöffnet werden. Um die Atemschutzgeräte austauschen zu können und um mehr Schlauchmaterial zur Verfügung zu haben, forderten die Wehren die Hilfe des Feuerwehrtechnischen Zentrums Staßfurt an. „Wegen der Höhe, in der wir arbeiten mussten, und weil wir schon von der Straße her eine Schlauchleitung legen mussten, haben wir immerhin rund 300 Meter Schlauch verbraucht“, erklärt Berthold.
Verletzt wurde niemand bei dem Einsatz. Positiv vermerkt der Hoymer Oberlöschmeister, dass die Halle schnell geräumt wurde, offenbar sehr zügig haben alle Mitarbeiter den Ort des Geschehens verlassen. Als die Feuerwehrleute eintrafen, war die Halle bereits menschenleer. Die Einsatzleitung hat nicht nur die Produktionshalle, sondern zunächst auch die Verwaltung gesperrt. „Insgesamt hat das alles gut geklappt“, sagt der Einsatzleiter gegen 9.15 Uhr, als das Gros der Löscharbeit erledigt ist. Das Kompliment gibt Werkleiter Frank Prange übrigens zurück. „Die Feuerwehrleute waren nach acht Minuten da und haben sauber gearbeitet. Und das in ziemlicher Höhe und bei dem starken Wind. Das fand ich hervorragend“, sagt er und berichtet, dass auch einer seiner Mitarbeiter bei der freiwilligen Feuerwehr ist und tatkräftig bei den Löscharbeiten zugange war. Gegen 9 Uhr war der Verwaltungstrakt wieder nutzbar, gegen 9.30 Uhr konnten die Mitarbeiter wieder in die Gießerei zurück und die Anlagen langsam hochfahren. „Im Grunde haben wir durch den Brand eine halbe Schicht verloren“, resümiert Prange. Dies klinge nicht dramatisch, sei bei vollen Auftragsbüchern und guter Konjunktur aber dennoch ärgerlich. Der Werkleiter hofft trotzdem, dass sich der Ausfall ausgleichen lässt, ohne über Ostern zusätzlich arbeiten zu müssen. Die Höhe des Schadens lasse sich noch nicht beziffern, sagt er auf Nachfrage.
Ausmaß des Schadens noch nicht bekannt
„Wir sehen das ganze Ausmaß des Schadens noch nicht“, verweist er unter anderem auf die in Mitleidenschaft gezogene Fassade der riesigen Halle.
Die Polizei sieht keinen Hinweis auf Brandstiftung und geht von einem technischen Defekt aus. Was genau den Schwelbrand ausgelöst hat, soll heute untersucht werden. Dazu ist ein Fachmann der Herstellerfirma angefordert worden, der die Bauteile unter die Lupe nehmen soll, erklärt der Werkleiter. (mz)

