«Der Porsche unter den Anhängern»
Egeln/MZ. - 2004 wurde das Werk Egeln durch eine Investorengruppe aus Hamburg und die Firma Euro-Leasing gekauft. Es wurden 44 Mitarbeiter aus dem insolventen Obermaier Fahrzeugbau mit Sitz in Bayern übernommen und 31 neue eingestellt. Auch um den Nachwuchs werde sich gekümmert. So wurden in diesem Jahr fünf Auszubildende im gewerblichen Bereich und zwei in der Verwaltung eingestellt.
Die Produkte der Firma Obermaier werden nicht nur in der Bundesrepublik vertrieben, sondern auch von Island bis in den Nahen Osten, erklärt Richert. Seit der Übernahme aus der Insolvenz wurden 656 Fahrzeuge produziert, für das laufende Jahr seien etwa 800 Einheiten geplant. "Durch das rasante Wachstum und die neuen Produkte - dazu gehören der 18-Tonner-Tandemkipper sowie schwere Tieflader bis 40 Tonnen - ist eine Erweiterung des Betriebsgeländes notwendig. Das soll noch in diesem Jahr geschehen", wirft der Geschäftsführer einen Blick voraus.
Zudem bieten die Egelner als erster Anhängerhersteller eine elektronische Bremsanlage mit Stabilitätsprogramm für mechanisch gefederte Fahrzeuge an. Dies sei ein großer Sicherheitsgewinn, da die Fahrdynamik von Tiefladern dadurch beherrschbarer geworden sei. Bei luftgefederten Fahrzeugen seien ein Stabilitätsprogramm sowie der Bremsassistent serienmäßig vorhanden. Und alle Anhänger bis zwölf Tonnen seien zertifiziert, berichtete Geschäftsführer Richert anlässlich der offiziellen Eröffnung.
Zu den zahlreich erschienenen Gästen gehörten unter anderem Rainer Haseloff, Wirtschaftsstaatssekretär, sowie die Gesellschafter Kessemeier und Klappstein. Richert erinnerte an die ersten Gespräche mit den heutigen Gesellschaftern und an seine Vision, die von den Ausführungen eines Wendelin Wedekind geprägt waren, der Porsche unabhängig von den allseits beklagten Rahmenbedingungen in Deutschland von Erfolg zu Erfolgen geführt habe und noch führte. Ein Mann mit Vorbildfunktion, dessen entscheidende Empfehlung sich so zusammenfassen lasse: "Lasst uns weniger darüber jammern, was alles schlecht ist, sondern mehr darüber reden, was wir alles erreichen wollen, welche Stärken wir vorzuweisen haben und wie wir sie ausbauen können." Und Richert hatte noch ein weiteres Schlüsselerlebnis, an das er ebenso gern zurückdenkt: Auf der Internationalen Automobilmesse in Hannover sprach ihn der Vorstand der Goldhofer AG an und beglückwünschte ihn zum Einstieg bei Obermaier Trailertechnik und sagte: "In ihrem Marktsegment ist ihr Produkt der Porsche unter den Anhängern. Mit dieser Anmerkung hat er meine Vision getroffen."