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Dachfolien von LHB Aschersleben Dachfolien von LHB Aschersleben: Es geht wieder aufwärts

Von Uwe Kraus 05.07.2016, 15:51
Blick in die Produktionshalle bei LHB in der Güstener Straße in Aschersleben.
Blick in die Produktionshalle bei LHB in der Güstener Straße in Aschersleben. Frank Gehrmann

Aschersleben - „Unser Kerngeschäft spielt sich auf und unterm Dach ab“, erläutert Karsten Krause, Werkleiter des Ascherslebener Werks der LHB GmbH u. Co. Beschichtungs-KG, die ihre Niederlassung im Gewerbegebiet Güstener Straße hat. Das Unternehmen stellt unter anderem Dachfolien her. „In einem stark umkämpften Markt richten wir alles auf den Bausektor aus.

Alles, was wir an Filtern, im Auto-, Hygiene-, Medizin- und Agrarbereich produzieren, ordnet sich in unser Portfolio ein.“ Karsten Krause kennt den Standort, gehört wie viele der 43 Mitarbeiter zu den Beschäftigten der ersten Stunde, die vor zwei Jahrzehnten die Anlagen mit aufbauten. Seit 2012 trägt er Verantwortung als Werkleiter. So erlebte er eine Reihe von Umbrüchen mit. Darunter war das Beinahe-Aus vor zwei Jahren.

Ein Unternehmen der Layer-Gruppe aus dem schwäbischen Wolpertshausen übernahm jedoch nahtlos das Werk und begann zum 1. Januar 2015 die Produktion. Doch der Übergang von den Konzernstrukturen zu einem mittelständischen Familienunternehmen stellte für LHB eine Herausforderung dar.

„Wir machen gerade den Schritt aus der Wiederaufbau- in eine Ausbauphase“, umreißt es Krause. Standort und Arbeitsplätze seien gesichert worden. Die Kapazität des in drei und vier Schichten arbeitenden Werks sei noch nicht komplett ausgeschöpft. Die Produktion sei wie die Baubranche saisonabhängig.

„Wir arbeiten an Neuentwicklungen“

Das Unternehmen gehört seither wie der Produktionsstandort Reichenbach zur BWK-Gruppe. Hartmut Layer, der das 1989 gegründete Familienunternehmen führt, bescheinigte dem Standort Aschersleben einen „zunächst prächtigen Start“. Der Kauf war ein großer Erfolg, auch wenn fehlende Rohstoffzulieferungen zeitweise die Dynamik einschränkten. Die LHB-Beschichtung hat nach eigenen Angaben 2015 in Aschersleben einen Umsatz von 5,8 Millionen Euro erwirtschaftet.

Wurden einst Vliesstoffe für Dachunterspannbahnen, Fassadenbahnen sowie Dampfbremsen und -sperren dazugekauft, produziere man sie nun in der eigenen Firmengruppe und erreiche damit „eine bessere Wertschöpfung“. Hartmut Layer geht nach den Messen der vergangenen Monate von einem deutlichen Wachstum 2016 aus. „Unter Berücksichtigung der strukturellen Veränderungen, vorwiegend durch personelle Verstärkung des Vertriebs sowie Prozessoptimierung, erwarten wir für das Geschäftsjahr eine Gesamtleistung von rund 26 Millionen Euro.“

Für Karsten Krause ist wichtig, „dass die Vliese den hohen eigenen Qualitätsstandards der Unternehmensgruppe“ entsprechen. „Hier in Aschersleben arbeiten wir an Neuentwicklungen, so dass künftig statt Halbzeugen Endprodukte unsere Hallen verlassen.“

Mittel- und langfristig investiere die Firma in zusätzliche Anlagen. Noch 2016 soll die erste kommen. „Sie passt noch in unsere bisherige bauliche Hülle, aber langfristig wird über eine Erweiterung nachgedacht.“ Auch wenn die Fluktuation gering ist, denkt LHB an die künftigen Mitarbeiter. 2017 strebe man an, die Lehrausbildung wieder aufzunehmen.

Karsten Krause bezeichnet die Erfahrungen und das Know-how seiner Mitarbeiter vor Ort als „wesentliches Kapital, das wir in die Firmengruppe einbringen“. Stück um Stück, aber nicht von heute auf morgen setze LHB neue Ideen um. So zähle zu den Zukunftsvisionen die Einrichtung eines Werkverkaufs. Dabei gehe es nicht etwa darum, treuen Vertriebspartnern das Wasser abzugraben. Vielmehr solle damit Überproduktion abgebaut werden. Zudem entwickele man, angelehnt an die 2008 in Reichenbach aufgebaute Dachakademie, ein eigenes Schulungsprogramm.

„Das ist Neuland für uns. Doch so kommen wir Dachdeckern, Handelspartnern und Architekten näher. Ihre Erfahrungen können dann in unsere Neuentwicklungen einfließen“, denkt der Ascherslebener Werkleiter.  (mz)

LHB-Mitarbeiter Frank Gerasch bei einer Materialprüfung
LHB-Mitarbeiter Frank Gerasch bei einer Materialprüfung
Frank Gehrmann
Vor zwei Jahren stand der Betrieb im Gewerbegebiet an der Güstener Straße kurz vor dem Aus.
Vor zwei Jahren stand der Betrieb im Gewerbegebiet an der Güstener Straße kurz vor dem Aus.
Frank Gehrmann