Blitz-Marathon in Aschersleben Blitz-Marathon in Aschersleben: Zahl der Verkehrssünder gering

Aschersleben/MZ - Der Audi ist auf der Ascherslebener Hecknerstraße in Richtung Stadtmitte unterwegs. 30 Kilometer pro Stunde sind hier erlaubt. Das Geschwindigkeitsmessgerät gibt einen Piep-Ton von sich - Tempo 44 zeigt es an. Die Beamten müssen schmunzeln, als sie das Nummernschild erkennen - MSH für Mansfeld-Südharz. Obermeister Andreas Pulst winkt das Fahrzeug von der Straße. „Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.“ Dann folgt eine kurze Belehrung, schließlich wird der Audi-Fahrer in das Polizeifahrzeug gebeten. Dort zahlt er ohne Diskussion 25 Euro für zu schnelles Fahren in der Dreißiger-Zone.
Auch bei der Ascherslebener Polizei genießen Fahrzeuge aus dem Mansfeldischen so etwas wie einen besonderen Ruf. Sie fallen tatsächlich öfter auf als andere. Das liege wohl daran, dass die Fahrer zum einen ortsunkundig, zum anderen als Landkreisnachbarn in größerer Zahl in der Region Aschersleben unterwegs sind, erklärt Andreas Pulst.
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Seit 6 Uhr standen Pulst und sein Kollege, Polizeikommissar Klaus-Peter Schneider, am Donnerstag gegenüber der Post und haben die Geschwindigkeit der vorbeirollenden Fahrzeuge gemessen. 24-Stunden-Blitz-Marathon auch in Aschersleben. Die Zahl der Sünder hielt sich - zumindest hier - an diesem Tag in überschaubaren Grenzen. Als kurz vor 9 Uhr der Audi ins Visier geriet, war er der Vierte, der zu schnell unterwegs war und der Letzte an dieser Kontrollstelle. Der Schnellste hatte 47 Sachen auf dem Tacho. Alle Fahrer gaben sich einsichtig und gelobten Besserung.
Pulst und Schneider verpacken das Messgerät und ziehen ab. Feierabend ist aber noch längst nicht, denn ab 11 Uhr sind sie schon zur nächsten Kontrolle eingeteilt - dann an der Ermslebener Straße.
Unter dem Stichwort „Blitz-Marathon“ waren am Donnerstag den ganzen Tag über deutschlandweit über 14.000 Polizeibeamte den Schnellfahrern auf der Spur. Aber nicht nur die Polizei, auch die kommunalen Blitzer waren im Dauereinsatz. In Aschersleben unter anderem an der Grundschule Staßfurter Höhe. Dort war die „Kundschaft“ etwas reichlicher. So hatte es bis um 7.30 Uhr schon 14 Mal geblitzt. Weitere Kontrollstellen waren in Aschersleben an der Güstener Straße und an der Hoymer Straße eingerichtet.
Am Mittag informierte sich der Leiter Verkehr beim Polizeirevier des Salzlandkreises, Eberhard Rößler, am Kontrollpunkt Ermslebener Straße über erste Ergebnisse. Bei den Messungen, die hier stadtauswärts erfolgten, war bis dahin noch kein einziger Fahrer aufgefallen. Das sei zunächst einmal ein gutes Ergebnis der Aktion und angesichts des Medieninteresses im Vorfeld der Aktion auch irgendwie erwartet worden, resümierte Rößler.
Und weiter: „Es war schließlich nicht unser Ziel, an diesem Tag möglichst viele Treffer zu landen.“ Vielmehr gehe es darum, den Verkehrsteilnehmern zu vermitteln, dass bei angemessener Geschwindigkeit die Gefahr eines Unfalls beträchtlich sinke. Bei der Auswahl der Kontrollpunkte habe man sich übrigens nicht vorrangig auf die Unfallschwerpunkte konzentriert, sondern bewusst auch auf andere Straßen, erklärte der Verkehrsexperte.
Gleichzeitig kündigte er an, dass die Polizei des Salzlandkreises künftig verstärkt Aktionen in Sachen Geschwindigkeitskontrollen durchführen werde. Dann allerdings auch unangekündigt.