Aschersleben Aschersleben: Ein lachendes Gesicht für den Kürbis
ASCHERSLEBEN/MZ. - Die Augen sind rund, der breite, lachende Mund voller Zacken und die Nase ist angedeutet. Auch die Haare sind oberflächlich eingeritzt. Die achtjährige Michelle hat ihre wahre Freude beim Schnitzen des Kürbisses. "Das habe ich noch nie gemacht", erzählt sie. Ein freundliches Gesicht bekommt der Herbstbegleiter von ihr. "Und zu Hause stelle ich eine Kerze rein", hat sie sich fest vorgenommen.
"Wir hatten aber auch schon grimmige Kürbisgesichter", lacht Ingrid Krüger von den Landfrauen aus Ingersleben, die fleißig beim Aushöhlen der Kürbisse ist. Denn die Bastelei findet regen Zuspruch bei den vielen kleinen Gästen, die zum Erntedankfest auf die Ascherslebener Herrenbreite gekommen sind. "Die Kürbisse bauen wir jedes Jahr extra für die Kinder zum Schnitzen an", erklärt die Landfrau noch.
Doch für die Kleinen gab es nicht nur Kürbisse zu schnitzen, sondern auch Drachen zu basteln, Kartoffeldruck auszuprobieren oder "Kühe" zu melken. Keine richtige Kuh und auch nur ein Gummi-Euter diente zum Melken, aber immerhin. "Das ist gar nicht so einfach", gibt die achtjährige Antonia aus Westerhausen zu. Nur ein paar Tropfen kommen anfänglich aus dem Euter. Doch Antonia gibt nicht auf und schließlich füllt sich der kleine Eimer langsam. "Für die Kinder ist es hier richtig toll heute. Ich bin total begeistert. Das Wetter spielt ebenfalls mit", freut sich ihre Oma, Regine John.
Etwas fürs Auge gab es natürlich beim Erntedankfest auf der Laga auch zu entdecken. Nicht nur Kürbisse - geschnitzt oder in Natur - gab es zu sehen, sondern auch eine Erntekronen-Ausstellung von den verschiedenen Landfrauenvereinen. Die sieben Kronen wurden beim 14. Erntekronenwettbewerb in Polleben angefertigt. Unterschiedliches Getreide, wehende Bänder und ein wenig Frucht- und Blumenschmuck lassen so manchen Erntedankfest-Gast davor verweilen. Auch die Wilslebener Landfrauen haben ihre Erntekrone mitgebracht. "Die gehört doch dazu", erklärt die Vorsitzende, Simone Wartenberg. Doch vorrangig laden die Frauen zum Basteln mit Naturmaterialien ein.
Nicht nur einen Augen-, sondern auch einen Gaumenschmaus bieten die Jugendlichen am Stand des Ascherslebener Bildungsträger Works und des Regionalverbandes der Kleingärtner an. Erdbeertorte, Sahnetorte, Zupfkuchen oder Pfirsich-, Brombeer- und Johannisbeermarmelade gibt es dort zu kosten. "In den leerstehenden Gärten der Ascherslebener Kleingartensparte Ascania haben wir das Obst für die Marmelade geerntet. Insgesamt haben die Jugendlichen 15 Kilogramm Pfirsiche, einen zehn Liter Eimer Brombeeren und einen zehn Liter Eimer Johannisbeeren verarbeitet", erklärt Mitarbeiterin Kerstin Krause. Sein Hobby hat Dieter Wöhlbier zum Erntedankfest mitgebracht und damit bei den Gästen jede Menge Neugier geweckt. Der Schackstedter stellt Seile mit einer alten Maschine her. "Die hat mein Vater 1923 gebaut. Hier kann man Wollfäden, Natur- und Plaste-Seile zu einer dicken Schnur drehen", erklärt er und stellt nebenbei eine starke Schnur für einen Schlitten her. "Die kann nicht reißen. Das ist total beeindruckend. So etwas habe ich noch nicht gesehen", erklärt Besucher Hans-Peter Kuhnen begeistert.