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Aschersleben Aschersleben: Dritter Platz für Debatten im Landtag

Von MARION POCKLITZ 04.05.2011, 16:17
Tabitha Kölli und Jason Rothe haben sich je einen dritten Platz im Landesfinale erkämpft. (FOTO: FRANK GEHRMANN)
Tabitha Kölli und Jason Rothe haben sich je einen dritten Platz im Landesfinale erkämpft. (FOTO: FRANK GEHRMANN) CARDO

ASCHERSLEBEN/MZ. - Tabitha Kölli und Jason Rothe - beides Schüler des Ascherslebener Gymnasiums Stephaneum - haben erfolgreich am Landesausscheid von "Jugend debattiert" in Magdeburg teilgenommen. Beide sicherten sich in ihrer Altersklasse je den dritten Platz.

Rund 1 800 Schüler haben sich im laufenden Schuljahr in Sachsen-Anhalt an Jugend debattiert beteiligt. Die besten acht Schüler, die sich zuvor auf Schul- und Schulverbundebene durchgesetzt hatten, debattierten beim Landesfinale im Plenarsaal des Landtags.

Lange Tradition

Für Jason Rothe war das nichts Neues, hatte er doch schon im vergangenen Jahr bei "Jugend debattiert" teilgenommen. Für Tabitha dagegen war es das erste Mal. Sie trat in der Altersstufe zwei an, während Jason in der Altersstufe eins sich einen vorderen Platz sichern wollte. Für das Gymnasium Stephaneum ist es seit Jahren Tradition, am Ausscheid teilzunehmen. Bisher hat es auch jedes Mal ein Schüler geschafft, beim Landesausscheid mitzumachen. Dafür wurde, nachdem die erste Hürde des Regionalausscheides in Staßfurt erfolgreich genommen wurde, sich lange darauf vorbereitet.

Ein bis zweimal pro Woche trafen sich die beiden Schüler im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft. Dabei wurden hauptsächlich an Übungsthemen der Aufbau, die Struktur und die argumentative Herangehensweise für eine Debatte geübt. Zehn Tage vor dem Wettstreit gab es dann die zu diskutierenden Themen.

Gemeinsames Projekt

"Jugend debattiert" ist ein gemeinsames Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert-Bosch- Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz-Nixdorf-Stiftung in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz und den Kultusministerien der Länder. In Sachsen-Anhalt unterstützen neben dem Kultusministerium auch der Landtag und die Bundeszentrale für politische Bildung das Projekt. Im Jahr 2001 wurde "Jugend debattiert" in Frankfurt am Main an rund 30 Schulen erprobt. Im selben Jahr hat der Bundespräsident die Ausweitung des Wettbewerbs auf Bundesebene unter seiner Schirmherrschaft initiiert. Heute ist "Jugend debattiert" das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung mit bundesweit über 100 000 Schülerinnen und Schülern an 730 Schulen im laufenden Schuljahr.

Bundesweiter Wettbewerb

Seit 10 Jahren fördert das Projekt mit einer Unterrichtsreihe und einem bundesweiten Wettbewerb die sprachliche und politische Bildung sowie die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung von Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8. "In den vergangenen 10 Jahren ist ,Jugend debattiert' ein wichtiger Baustein für die Schulentwicklung geworden", findet Günter Gerstberger, Bereichsleiter Bildung der Robert- Bosch-Stiftung. Das Projekt "Jugend debattiert" ist ein Modell für die länderübergreifende Zusammenarbeit von Stiftungen und staatlichen Akteuren. Für die Schülerinnen und Schüler beginnt "Jugend debattiert" mit einer Unterrichtsreihe in der Klasse. Anschließend folgt der Wettbewerb, zunächst in der Schule, dann im Regionalverbund und schließlich auf Landesebene. Regional- und Landessieger gewinnen jeweils ein Seminar zur Vorbereitung auf die nächste Stufe des Wettbewerbs.

Der Schülerwettbewerb folgt klaren Regeln: Debattiert wird jeweils zu viert über aktuelle gesellschaftliche Streitfragen. Jeder Schüler hat zu Beginn zwei Minuten Redezeit, in der er seine Position - pro oder contra - darlegt. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine weitere Minute zur Verfügung, wobei er seine ursprüngliche Position auch verändern darf. Bewertungskriterien sind Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.