1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Weißes, Buntes, Dunkles: Drei Waschmittel genügen

Weißes, Buntes, Dunkles: Drei Waschmittel genügen

Von Cornelia Wolter 16.04.2010, 06:57

Bonn/Berlin/dpa. - Das Waschmittelangebot in Drogerien und Supermärkten wird ständig größer. Immer neue Sorten kommen hinzu: vom Fleckentferner über Waschmittel für niedrige Temperaturen, für Gardinen, Schwarzes, Weißes, Buntes, Feines und Wolle.

Der Verbraucher ist vor dem Regal nicht selten überfordert. «Im Grunde braucht man nur drei Arten von Waschmitteln», erklärt Elke Wieczorek vom Netzwerk Haushalt in Bonn. «Unerlässlich sind eins für Buntes, eins für weiße Wäsche und ein Feinwaschmittel.»

Andere Spezialwaschmittel erübrigen sich, insbesondere wenn man ein paar einfache Regeln befolgt. «Wichtig ist es, die Wäsche vorher zu sortieren», sagt Wieczorek. Die Kriterien lauten nach Temperatur, nach Farbe und nach Art des Gewebes. Außerdem kommt es auf die richtige Dosierung an. Nimmt man zu wenig Waschmittel, kann es sein, dass die Sachen nicht richtig sauber werden.

Andersherum gilt nicht etwa «viel hilft viel», denn Überdosierung kann zu Waschmittelrückständen in der Kleidung führen. «So entstehen zum Beispiel helle Flecken auf schwarzen Sachen», erklärt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Und da Vollwaschmittel Bleichstoffe enthält, darf es nur für weiße Wäsche verwendet werden - bunte oder dunkle Textilien verlieren damit ihre Farben.

Wieviel Waschmittel für einen Waschgang nötig ist, entscheiden Verschmutzungsgrad und Wasserhärte. «Auf keinen Fall sollten Verbraucher einfach per Augenmaß dosieren», sagt Heldt. Besser richten sie sich nach den entsprechenden Angaben auf der Waschmittelverpackung. Den Härtegrad des Leitungswassers können Verbraucher bei ihrem Wasserversorgungsunternehmen erfragen. Je weicher das Wasser, desto weniger Waschmittel wird benötigt.

Fleckenmittel seien meist unnötig, sagt Heldt. Besonders wenn man Verschmutzungen sofort behandelt. Wer Fleckenmittel dennoch einsetzen möchte, sollte sie gezielt anwenden: Also bei einem Gras- oder Kaffeefleck das entsprechende Mittel gegen Gras oder Kaffee nehmen. Ob jemand Weichspüler verwendet, ist einerseits Geschmackssache, andererseits eine Frage des Umweltschutzes. «In erster Linie ist es ja wichtig, dass die Wäsche sauber wird, weniger, dass sie duftet», sagt Heldt.

Um Geldbeutel und Umwelt zu schonen, empfiehlt es sich grundsätzlich die Waschmaschine nur anzustellen, wenn sie wirklich voll ist. Die einzige Ausnahme ist Feinwäsche. «Um die empfindlichen Textilien nicht zu schädigen, ist es besser, die Maschine nicht ganz zu beladen», sagt Wiczorek. Oft reichen heute dank neuartiger Waschmittel Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius, um die Wäsche sauber zu bekommen. «Den 90-Grad-Waschgang braucht man gar nicht mehr», sagt Wieczorek. Um Bett- und Unterwäsche keimfrei zu halten, sollte sie aber einmal im Monat bei 60 Grad gewaschen werden.

Besonders umweltfreundlich sind laut Umweltbundesamt in Berlin sogenannte Baukastensysteme oder Superkompaktwaschmittel im Tandemsystem. Der Baukasten besteht aus drei Komponenten: einem Basiswaschmittel, einem Enthärter und einem Bleichmittel. Je nach Wasserhärte und Gewebeart wird das Waschmittel individuell zusammengestellt. Bei Feinwäsche wird das Bleichmittel beispielsweise weggelassen. Superkompakte Pulver sind Flüssigwaschmitteln unbedingt vorzuziehen. Denn sie haben einen geringeren Tensidgehalt und belasten Kläranlagen und Gewässer weniger als flüssige Mittel.

Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.: www.forum-waschen.de