Weihnachten Weihnachten: Apfelbräter und Adventskalender

Mettlach/Selb/dpa. - Für die einen darf es zum Fest der Feste ruhig ein bisschen mehr sein. Golden und silbern soll es prächtig auf der Tafel funkeln. Andere bevorzugen traditionelles Rot-Grün oder bleiben auch an den Feiertagen bei schlichtem Weiß, das durch entsprechende Accessoires weihnachtstauglich wird. Auf die vielen unterschiedlichen Geschmäcker haben sich auch die Porzellanhersteller eingestellt: Die Auswahl an speziellem Weihnachtsgeschirr reicht vom klassischen Service bis hin zu trendigen Einzelgedecken und jeder Menge schmückendem Zubehör.
Auf der Suche nach neuen Motiven werden die Designer immer häufiger in fremden Ländern fündig: Russland ist beispielsweise die erste Station der neuen Weihnachtsserie «Christmas around the world» von Villeroy und Boch aus Mettlach (Saarland). Kindheitserinnerungen wecken sollen unter anderem kleine Figuren wie Balalaika spielende Bären oder aus mehreren Teilen bestehende Lichtobjekte, die an die Basiliuskathedrale in Moskau erinnern.
Abgerundet wird die verspielte Winterlandschaft durch den passenden Baumschmuck und einen Apfelbräter. «Damit können Bratäpfel direkt am Tisch zubereitet werden», sagt Baldur Schösser, Designmanager bei Villeroy und Boch. Der Bräter bestehe aus einem Stövchen für das Teelicht, einer Porzellanschale für den Apfel und einem Deckel. «Der Apfel wird dann einfach mit Hilfe des Teelichts gegart - das ist auch ein großes Dufterlebnis am Tisch.»
Die Firma Rosenthal lässt in ihrer Studio-Line-Kollektion dagegen die «Golden Angels» fliegen. Entworfen hatte die fröhlichen Engel einst der Popart-Künstler Andy Warhol. Er war laut Rosenthal ein großer Weihnachtsfan und verschenkte die Engelzeichnungen an Freunde. Jetzt schmücken die üppigen Engelchen unter anderem Platzteller, Sektflöten und Espressotassen.
«Außerdem gibt es verschiedene Kerzenleuchter mit Flügeln oder in Würfelform», sagt Corinna Kowalewsky von der Pressevertretung des Unternehmens. Als Highlight der Kollektion ist jedoch der Adventskalender gedacht, der auf 49 Exemplare limitiert ist: Er besteht aus 24 Kacheln mit Engel-Motiven, die sich nach und nach zu einem kleinen Kunstwerk komplettieren. Das Liebhaberstück hat jedoch auch einen Liebhaberpreis: 1680 Euro soll der Warhol-Kalender nach Angaben von Rosenthal kosten.
Gold und Weiß sind auch die vorherrschenden Farben der Weihnachtskollektion von Arzberg Porzellan aus Schirnding (Bayern) - etwa bei den Reihen «Golden Crystals» und «Rudy Rednose». Weihnachtsliebhaber finden für die festliche Tafel unter anderem Teller, Kerzenleuchter, eine Gebäckdose und Baumanhänger sowie große Becher für den Adventskaffee.
Zurück in die Zeit des Jugendstils hat sich das britische Unternehmen Wedgwood begeben. In schwungvollen Schnörkeln ziehen sich bei der Kollektion «Paris» Linien in Gold und Kupfer über feines weißes Porzellan. Eine spezielle Oberflächenveredelung lässt laut Astrid Kühn von Wedgwood Deutschland in Selb das Dekor leicht glitzern. Das Geschirr umfasse alle Teile, mit denen ein gedeckter Tisch zu festlichen Tafel wird: Dazu zählen beispielsweise Gemüseschalen, Servierplatten und Platzteller.
Ganz in klassischen Weihnachtsfarben ist dagegen «Let there be love» gehalten, das Weihnachtsgeschirr 2002 von «Rosenthal meets Versace». Das Dekor zeigt einen stilisierten, nachtblauen Sternenhimmel, in dem ein winterlicher Blumenstrauß mit Christrosen, Anemonen und Misteln zu sehen ist - einem weihnachtlichen Symbol für die Liebe. Nach Angaben des Unternehmens wurde mit «Let there be love» das erste Mal ein komplettes Versace-Weihnachtsservice gestaltet. Zu Tellern in verschiedenen Größen gesellen sich beispielsweise Schalen, Schüsseln, Leuchter und spezielle Becher für Kaffee oder heiße Schokolade.
Das Service «Sternenflirt» von Kahla Porzellan aus dem gleichnamigen Ort in Thüringen schmückt sich ebenfalls mit traditionellen Weihnachtsmotiven. Statt Blumen finden sich auf den verschiedenen Tellern, Tassen und Accessoires jedoch Engel, Schneemänner, Tannenzweige und kleine Geschenkpäckchen. «Farblich ist das Geschirr in traditionell warmen Tönen wie Rot und Gold gehalten», sagt Rositta Raithel von Kahla. Weihnachten sieht sie auf jeden Fall als ein großes Thema, auch bei jungen Leuten. Diese würden sich aber oft kein komplettes Service, sondern eher einige Einzelstücke kaufen, die dann mit dem Alltagsgeschirr festlich kombiniert werden.
Das hält auch Baldur Schösser für eine gute Lösung, wenn die Weihnachtstafel möglichst zeitgemäß gedeckt werden soll. Weiß sei dann die ideale Basis. Villeroy und Boch bietet seine russischen Weihnachten deshalb auch in einer Version aus weißem Porzellan an. Die puristischen Elemente ließen sich sowohl mit bunten Farben wie auch mit Silber oder Gold kombinieren. Festliche Akzente könnten dann zum Beispiel schon mit einer noblen Tischdecke gesetzt werden.