1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Weg mit weißen Waden: Selbstbräuner richtig anwenden

Weg mit weißen Waden: Selbstbräuner richtig anwenden

Von Melanie Brandl 28.04.2009, 08:24

Berlin/dpa. - Weiße Waden, blasses Gesicht und ein käsiges Dekolleté: Der Winter ist an der Haut nicht spurlos vorübergegangen. Wer in Rock, T-Shirt oder Shorts die ersten Sonnenstrahlen genießen möchte, frischt den Teint daher gern mit Selbstbräunern auf.

Bei vielen kommen allerdings nach dem Cremen statt einem bronzenen, strahlenden und ebenen Teint eher Flecken und Streifen heraus. Die richtige Anwendung ist für ein gutes Ergebnis Voraussetzung. In fünf Minuten ist das nicht getan.

«Das Allerwichtigste ist, die Haut vorher gründlich vorzubereiten», erläutert Martin Ruppmann vom Kosmetikverband VKE in Berlin. Nach dem langen Winter sei sie ohnehin pflegebedürftig und trocken. «Deshalb ist es sinnvoll, erst einmal ein gründliches Peeling zu machen, um alle losen Hautschuppen zu entfernen.»

Besonders an rauen Stellen wie den Knien und den Ellbogen sei das ganz wichtig, fügt Ruppmann hinzu: «Da die Haut dort sehr uneben ist, wirkt der Selbstbräuner schnell fleckig.» Auch eine Rasur der Beine und das anschließende Auftragen einer feuchtigkeitsspendenden Lotion können nicht schaden: Je gepflegter die Haut, desto gleichmäßiger lässt sich der Selbstbräuner auftragen.

Bis die Tube mit dem Selbstbräuner zum Einsatz kommt, ist also schon einige Zeit verstrichen. «Schnell morgens vor der Arbeit hoppla-hopp den Bräuner drauf - das funktioniert nicht», warnt Ruppmann. Besser sei, abends eine entspannte Beauty-Session einzuplanen. Denn auch das Auftragen selbst dauert eine Weile.

Ein Selbstbräuner sollte mit kreisenden Bewegungen dünn aufgetragen und einmassiert werden, rät Monika Ferdinand vom Bundesverband Deutscher Kosmetikerinnen (BDK) in Bexbach (Saarland). Am besten werden dabei erst das Gesicht und dann die Arme eingecremt, dann kommen das Dekolleté und die Beine an die Reihe. «Mittlerweile gibt es auch Sprays, die die Handhabung vereinfachen», ergänzt der Visagist Horst Kirchberger aus München. «Das bessere Ergebnis aber erreicht man mit den klassischen Cremes.»

Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu getönten Lotionen. Solche Produkte können «ein sanfter Einstieg» sein, erläutert Ruppmann: «Bräunende Bodylotions haben einen wesentlich geringeren Bräunungseffekt als echte Selbstbräuner. Damit kann man wirklich gar nichts falsch machen.»

Ein weiterer Trick, um hässlichen Flecken auf der Haut zu vermeiden, sei das Nachwischen mit einem trockenen Reinigungstuch - gerade an kritischen Stellen wie Knien und Ellbogen, empfiehlt Ferdinand. Das Tuch nimmt überschüssige Creme auf und verhindert, dass sich die Haut an diesen rauen Stellen dunkler färbt als an anderen. Besondere Vorsicht gilt auch am Haaransatz und an den Augenbrauen, sagt Ruppmann: «Sie sollte man vorsichtig aussparen, da der Übergang sonst auch fleckig werden kann.»

Sind Creme oder Lotion überall gleichmäßig verteilt, sollte der nächste Gang zum Waschbecken führen: «Die Hände müssen umgehend gründlich gewaschen werden, vor allem zwischen den Fingern», betont Ferdinand - «sonst verfärben sie sich gelb». Danach braucht der Selbstbräuner Zeit, in Ruhe einzuziehen und zu wirken. «Mit einer guten Stunde sollte man schon rechnen», mahnt Kirchberger. «Erst dann macht es Sinn, sich wieder anzuziehen.» Wer nicht völlig nackt durch die Wohnung hüpfen möchte, kann auch lockere Kleidung darüber tragen - Hauptsache, die Textilien kleben nicht direkt an der frisch eingecremten Haut.

Wie oft diese Prozedur dann wiederholt werden muss, bis der Sommer selbst für einen sonnigen Teint sorgt, hängt neben dem Wetter auch vom Produkt und dem eigenen Hauttyp ab. Die Faustregel von Kirchberger lautet: «Wer täglich duscht, muss im Schnitt zweimal wöchentlich nachbräunen.» Schönheit hat ihren Preis.

Auch wenn Selbstbräuner einen schönen Teint zaubern können, sorgen sie nicht automatisch für einen Schutz gegen UV-Strahlen, warnt Martin Ruppmann vom Kosmetikverband VKE. «Es gibt zwar mittlerweile einzelne Produkte, die gleichzeitig einen Lichtschutz garantieren. Aber das ist längst nicht bei allen so.» Wenn auf dem Produkt nicht ausdrücklich ein Lichtschutzfaktor vermerkt ist, erziele es tatsächlich nur einen rein optischen Effekt. Vor der prallen Sonne schützt es aber nicht.