Umwelttipp Umwelttipp: Heizung runter und Fenster auf

Hamburg/Leipzig/dpa. - Und einige Versorgerhaben bereits angekündigt, die Preise erneut anzuheben. Zwar kann derEinzelne dagegen wenig tun. Doch lassen sich durch überlegtes Heizenund Lüften unnötige Ausgaben vermeiden. Wer beispielsweise auch inder Wohnung einen dicken Pulli trägt und die Heizung herunter dreht,spart bares Geld. Denn schon ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutetsechs Prozent weniger Energiebedarf.
Besonders im Herbst - wenn die Tage warm, aber die Abende schonempfindlich kalt sind - werden es sich viele Verbraucher gutüberlegen, ob sie die Heizung anschalten. Einfach haben esdiejenigen, die über einen Kamin verfügen. «Mit dem kann man ohneviel Aufwand den Raum heizen, in dem man sich abends aufhält», sagtDetlef Moldmann von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt inHamburg.
Von mobilen Heizgeräten, die an die Steckdose angeschlossenwerden, halten die Experten hingegen wenig. «Damit zu heizen istrelativ teuer», warnt Felicitas Kraus von der DeutschenEnergie-Agentur (dena) in Berlin. Meist sei es günstiger, dieZentralheizung anzustellen. Das gelte insbesondere fürEinfamilienhäuser, bei denen der Heizkessel sowieso läuft, um heißesWasser zu erzeugen, erklärt Roland Pause, Energieberater bei derVerbraucherzentrale Sachsen in Leipzig.
Folgen auf die kalten Tage wieder wärmere, macht es Sinn, dieHeizung auszustellen. «In der Übergangszeit ist es besser, dieHeizung erst wieder hochzufahren, wenn sie benötigt wird», erklärtMoldmann. Nur im Winter, wenn es sehr kalt wird, sollte durchgängiggeheizt werden, damit die Räume nicht zu stark auskühlen.
Wie hoch die Heizung gedreht werden muss, hängt von denAußentemperaturen und dem Kälteempfinden der Bewohner ab. Allerdingsgibt es Richtwerte: Die dena empfiehlt, Wohn- und Esszimmer auf 20Grad zu heizen. Im Arbeits- und Kinderzimmer seien 22 Gradangemessen. Das Bad sollte mit 24 Grad der wärmste Raum im Haus sein,während nachts im Schlafzimmer 16 Grad ausreichen.
Die Regelung übernimmt bei modernen Anlagen ein Zentralregler. Anihm kann die Raumtemperatur eingestellt werden. Die Thermostatventilean den Heizkörpern müssen dafür aufgedreht sein. Wird in einem Raumeine niedrigere Temperatur gewünscht, kann das Ventil entsprechendherunter gedreht werden, erklärt Moldmann. Laut der dena genügt es,den Thermostaten leicht zu verstellen. Leichtes Höherdrehen reichtder Agentur zufolge, wenn es etwas wärmer werden soll. Steht dasVentil auf voller Stufe, sei die Wirkung des Thermostatenabgeschaltet: «Dann läuft die Heizung ununterbrochen auf Hochtouren.»
Damit Heizungen richtig arbeiten können, dürfen sie nicht mitMöbeln oder Vorhängen versperrt werden. «Sonst kommt es zumWärmestau, und der Thermostat schaltet sich aus», erklärt RolandPause. Für nachts bieten sich dicke Vorhänge und Rollläden vor denFenstern jedoch an. Durch den Stoff entweiche weniger Wärme nachaußen, so die dena.
Werden Räume wenig geheizt, muss die Tür geschlossen bleiben. Dashat zwei Gründe: Zum einen zieht es andernfalls schnell. Zum anderenkann die von der warmen Luft aufgenommene Feuchtigkeit in kühlerenRäumen kondensieren, erklärt Pause. Die Folge sind Schimmelschäden.«Zwischen einzelnen Zimmern sollten nicht mehr als drei GradUnterschied sein.» Wer aus Sparsamkeit das selten benutzteGästezimmer gar nicht heizt, schafft sich ebenfalls Probleme. KühlenRäume zu stark aus, besteht ebenfalls die Gefahr von Schimmelbildung,warnt Felicitas Kraus.
Mit Heizen allein ist es nicht getan. Durch regelmäßiges Lüftenmuss die Feuchtigkeit in Räumen nach außen transportiert werden. DieFenster für ein paar Stunden zu kippen, ist nach Ansicht der Expertenaber völlig falsch. Auf diese Weise entweicht teure Energie. Zudemwerde die Luft nach einem Wechsel nicht mehr besser, dafür kühltenaber die Oberflächen der Wände stark aus, so die dena.
Stattdessen sollten die Bewohner drei bis vier Mal am Tag dieFenster weit öffnen und fünf Minuten lüften. «Bei Berufstätigenreicht es, wenn sie morgens und abends die Fenster aufmachen», sagtMoldmann. Die Thermostate müssen dabei aber ausgedreht werden. «Sieheizen sonst nach, und das verbraucht wiederum viel Energie», erklärtEnergieberater Pause.