Stress im Studium managen: Feierabend fest einplanen
Karlsruhe/dpa. - Viele Bachelorstudenten leiden unter Stress - dagegen hilft, den Feierabend fest einzuplanen. «Im Vergleich zu Berufstätigen haben Studenten es schwerer, Arbeit und Freizeit zu trennen», sagte der Experte Ulrich Ebner-Priemer.
«Wenn die abends nach Hause kommen, sind sie ja nicht fertig mit dem Lernen», so der Psychologe von der Universität Karlsruhe. Viele plage daher ständig ein schlechtes Gewissen, weil sich nach einem Unitag immer noch die Bücher auf dem heimischen Schreibtisch stapeln. Dadurch sei es für Studenten schwierig, abends abzuschalten. Das sei aber wichtig, um Stress abzubauen.
Sinnvoll sei es daher, auch als Student feste «Arbeitszeiten» einzuplanen, riet Ebner-Priemer anlässlich der «Karlsruher Stresstage» (2. bis 5. November) mit Workshops und Seminaren zum Thema Stressmanagement. Zwar dürfte sich mancher Student schwertun, seinen Tag wie ein Büroangestellter zu planen und solche «Arbeitszeiten» pünktlich einzuhalten. «Das klingt natürlich etwas lustfeindlich - es ist aber am gesündesten.» Denn die Devise «Ich lerne, wann ich Lust habe» sei wenig effektiv, warnte Ebner-Priemer. Und auch das Argument «Ich bin eher ein Nachtmensch» sei oft nur vorgeschoben, wenn Studenten erst am Abend mit dem Lernen in die Gänge kommen.
Ein weiteres Problem für Studenten sei, dass ihnen die räumliche Trennung zwischen Büro und zu Hause fehlt, erläuterte Ebner-Priemer. Ein Ortswechsel könne aber helfen, um nach der Uni besser abschalten zu können. Zwar könnten Studenten sich schlecht ein Arbeitszimmer in der Uni einrichten. Für manche lohne es sich aber, mit den Büchern stets in die Bibliothek zu fahren, statt zu Hause zu lernen. Dann hätten sie eher ein Feierabend-Gefühl, wenn sie das Bibliotheksgebäude abends verlassen und nach Hause fahren.
Infos zu den «Karlsruher Stresstagen»: http://dpa-q.de/stresstage