Shell-Jugendstudie 2015 Shell-Jugendstudie 2015: Deutsche Jugendliche offen für Flüchtlinge

Im Rahmen der 17. Shell-Jugendstudie wurden 2 558 Jugendliche zwischen zwölf und 25 Jahren nach ihrem politischen Interesse, der beruflichen Perspektive und der aktuellen Flüchtlingsproblematik befragt. Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:
Beruflicher Optimismus
Drei Viertel der Befragten gaben an, optimistisch in die berufliche Zukunft zu blicken. Hierbei zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede: Während sich 81 Prozent der Jugendlichen aus guten Verhältnissen sicher sind, ihren Berufswunsch verwirklichen zu können, hält sich die Zuversicht der „unteren Schichten“ in Grenzen (45 Prozent). Nichtsdestotrotz glauben nur drei Prozent der Jugendlichen an eine düstere Zukunft.
Sinkender Kinderwunsch
Ähnlich verhält es sich bei der Kinderplanung: Drei Viertel der gut situierten Jugendlichen, aber nur rund 50 Prozent aus sozial schwächeren Familien, wünschen sich Kinder. Insgesamt sinkt damit der allgemeine Kinderwunsch von 69 Prozent im Jahre 2010 auf nur noch 64 Prozent.
Der abnehmende Kinderwunsch ist jedoch nicht auf eine Abkehr vom Familienleben, sondern eher auf eine intensivere Karriereplanung zurückzuführen. So geben 90 Prozent der Befragten an, ein gutes Verhältnis zu den eigenen Eltern zu haben und der Familie eine große Bedeutung beizumessen (72 Prozent).
Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung
Die wöchentliche Nutzung von Smartphones und Laptops hat sich in den letzten neun Jahren beinahe verdoppelt. Verbrachten Jugendliche 2006 im Durchschnitt weniger als zehn Stunden die Woche im Netz, stieg die Zahl bis 2015 auf rund 18,4 Stunden. Demnach haben in Deutschland 99 Prozent der Jugendlichen Zugang zum Internet. Im Zentrum der individuellen Nutzung stehen dabei Unterhaltung, Information und der interaktive Austausch mit Freunden und Familienangehörigen.
Keine Angst vor Zuwanderung
Beim Thema Flüchtlinge zeigen sich Unterschiede zwischen Ost und West: Während sich rund zwei Drittel der Befragten aus den alten Bundesländern gegen eine Begrenzung der Zuwanderung aussprechen, teilt diese Meinung im Osten nur jeder Zweite.
Insgesamt betrachtet fürchten sich die Jugendlichen aber eher vor steigender Ausländerfeindlichkeit (50 Prozent) als vor der Zuwanderung (29 Prozent). Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Befragung Anfang des Jahres und somit kurz vor der sich zuspitzenden Debatte durchgeführt wurde.
Furcht vor Terroranschlägen wächst
Der Terror im Nahen Osten und der anhaltende Ukraine-Konflikt lässt die Angst der Jugendlichen vor einem Terroranschlag deutlich steigen. Drei Viertel der zwölf- bis 25-Jährigen fürchten sich nach eigener Aussage vor einem Attentat in Deutschland. Zudem stieg die Furcht vor einem sich ausweitenden Krieg in Europa von 44 Prozent im Jahre 2010 auf aktuell 62 Prozent.


