Schönheits-OP Schönheits-OP: Brustvergrößerungen sind im Trend

Hamburg/dpa. - Selten jedoch wird die Pamela-Anderson-Variante gewählt: «DieFrauen wünschen sich meistens eine BH-Größe größer», hat ProfessorWerner Mang von der Bodenseeklinik in Lindau beobachtet. «Ichoperiere in der Regel von B auf C, das sind pro Brust 100 Grammmehr.» Natürlich ginge es auch bis über 500 Gramm pro Brust. «Aberdas kann ich nicht vertreten, dazu bin ich zu sehr Ästhet.»
Eingelegt werden mit Silikongel oder Kochsalz gefüllte Implantate.Viele Patienten schrecken bei dem Wort Silikon zurück. «Dabei hat dieMedizin damit jahrzehntelange Erfahrung», sagt Hans-Jürgen Bargmann,Facharzt für Plastische Chirurgie in Hamburg und Präsident derDeutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) inKarlsruhe. Seit 1950 werde der Stoff in der Medizin eingesetzt, seit1964 für Brustvergrößerungen. Vor rund zehn Jahren kam Silikon inVerruf nach einer Reihe von Brustverkapselungen und -verhärtungen.Studien folgten, bis Entwarnung gegeben wurde.
Mit Kochsalz gefüllte Implantate haben Nachteile - so können siegluckern. «Die Kissen werden während der Operation erst gefüllt unddabei bleiben mitunter kleine Luftbläschen zurück», erklärt Bargmann.«Implantate mit Kochsalz fühlen sich an wie Luftballons mit Wasser»,findet Klaus Exner, Chefarzt an der Chirurgie St. Markus-Krankenhausin Frankfurt. Er empfiehlt zweiwändige Implantate, die innen eineSilikonkugel haben und außen Kochsalz.
Verboten ist inzwischen Hydrogel: Die chemische Substanzverhärtete sich. «Dazu war sie unberechenbar in ihrer chemischenReaktion über Langzeit», so Bargmann. Polyurethan-Prothesen seienformschön, aber schlecht wieder zu entfernen, weil sie mit dem Gewebeverwachsen, warnt Exner. Wer sichergehen will, sollte zertifizierteImplantate wählen. «Implantate mit dem EU-Gütesiegel, der CE-Marke,sorgen für größtmögliche Sicherheit für die Patientin», so Dieterich.
Die Schnitte werden in die Achsel gesetzt, rund um die Brustwarzeoder in die so genannte Umschlagfalte des Busens. «Bei letzterembleibt nur eine kleine Narbe unter dem Busen», so Dietmar Scholz,Chefarzt der Klinik im Rot-Kreuz Zentrum in Nürnberg. Schnitte unterdem Arm seien schlecht für alle, die sich in der Achselhöhlerasierten.
Auf keinen Fall sollten sich Patientinnen von den günstigenOperationspreisen ins Ausland locken lassen, etwa nach Thailand odernach Tschechien. Dort komme man an den Operateur später nicht mehrheran, wisse nicht, woher die Implantate stammten, und auch mit derSterilität gebe es oft Probleme, so Exner.
Ein Brustimplantat hält 10 bis 15 Jahre. Zwar ergaben mechanischeTests der Hersteller, dass die Implantate 80 Jahre lang haltenmüssten. «Aber es kommt der Erfahrung nach über die Jahre zu einer"Silikonkorrosion"», sagt Bargmann. «Der Stoff wird im Körperangegriffen und altert schneller.»
Die Operation wird laut Scholz meist in Vollnarkose vorgenommen,die Patientin bleibt ein oder zwei Tage im Krankenhaus. Lange liegtsie nicht unter dem Messer: «Eine Brustvergrößerung dauert pro Seiteetwa 20 Minuten», so Mang. Zu den Risiken gehöre die Verkapselung desImplantates und damit die Verhärtung und Verformung der Brust. Dannmüsse es ausgetauscht werden.