26 Grad, Strand, Pools und Tropen-Feeling Tropical Islands: 26 Grad, Strand, Pools und Tropen-Feeling - Ein Busuch im Freizeitpark südlich von Berlin
Krausnick - Der Dom, wie die Eingeweihten ihn nennen, kündigt sich dank der kilometerlangen Zufahrt auf dem ehemaligen Militärflughafengelände schon früh an. In der größten freitragenden Halle der Welt sollten einmal Luftschiffe gebaut werden.
Aber die Firma ging pleite. Dann kam ein malaysischer Investor, der eine noch verrücktere Idee hatte: eine Indoor-Tropenlandschaft. Das ist die sehr kurze Version der Geschichte eines einzigartigen Freizeitparks.
Tropical Islands: Wier aus einer verrückt anmutenden Idee ein ausgefeiltes Konzept wurde
Tropical Islands ist ein bisschen Disneyland, ein bisschen Ballermann, ein bisschen Tropeninsel – gepaart mit einzigartigem Brandenburg-Charme. Mehr oder weniger stabile 26 Grad, Badebereiche, ein Sandstrand und ein paar tropische Pflanzen - so startete das Unternehmen 2004, also vor 15 Jahren. Inzwischen sind die 66.000 Quadratmeter dicht gefüllt mit Attraktionen.
Wer sich zum ersten Mal auf den Weg nach Krausnick zwischen Berlin und Dresden macht, dürfte recht überrascht sein, was im Tropical Islands los ist. Viele kleine Menschen haben sehr viel Spaß. Ihre Eltern? Hatten wohl Schlimmeres befürchtet. Die Großeltern? Liegen verzückt auf der Liege und beobachten die Enkel. Die jungen Erwachsenen haben die Bars in Beschlag genommen.
Aus der verrückt anmutenden Idee ist ein ausgefeiltes Konzept geworden. 6000 Menschen finden hier Platz. Neben der sogenannten Südsee-Landschaft am Strand hat das Resort ein Lagunen-Becken mit eingebauten Whirlpools und einen Außenbereich zu bieten. Außerdem gibt es eine riesige Saunalandschaft, mehrere Rutschentürme, einen Kinderbereich mit Animation und ein gigantisches Bällebad.
Im Tropical Islands können bis zu 2000 Menschen übernachten
Nach dem Essen in einem der vielen Restaurants kann man minigolfen, die Flamingos im Regenwald besuchen oder einen Abstecher in die Spielhalle machen. Falls gar nichts gefällt, besteht immer noch die Chance, dass im hauseigenen Kino Fußball übertragen wird.
Abends wird das Licht leicht gedimmt und eine Lasershow über die Südsee projiziert. Andächtig lassen viele der Gäste den Tag mit einem Cocktail am Strand ausklingen. Die Stimmung ist gelöst. Ein Becken bleibt immer die ganze Nacht geöffnet.
In der und um die Halle herum können 2000 Menschen übernachten. Da gibt es zum Beispiel Zelte zu buchen oder Zimmer, die in der Halle in baumhausähnlichen Gebäuden untergebracht sind. Auch tagsüber kann man so kurz den Menschenmassen und dem Lärm entfliehen. Auch, wenn das „Ey, Macarena“ aus dem Kids Club nebenan etwas stört.
Klimatechnisch kann Tropical Islands nur ein Desaster sein. Die Halle mit ihren 100 Metern Höhe ist höchstens zu einem Drittel genutzt und als Ex-Hangar nicht dafür ausgelegt so gut zu dämmen, dass konstante 26 Grad gehalten werden. Wie viel Wasser und Energie braucht das Resort am Tag? Dazu will sich der Betreiber, die spanische Kette Parques Reunidos, nicht äußern.
Zum Frühstück drängeln sich die Übernachtungsgäste am Büffet. Die Stimmung ist gut: Es ist warm, alles inklusive, der Alltag ist weit weg. Wie auf einem Kreuzfahrtschiff, das dauerhaft seinen Anker in Krausnick geworfen hat.
Im Tropical Islands keinen Spaß zu haben, ist fast unmöglich. Ob man den Besuch gleich zu einem mehrtägigen Vergnügen mit Übernachtung machen sollte, das bleibt wohl Geschmackssache.
Tropical Islands: Anriese und Preise
Anreise: Mit dem Zug zum Beispiel von Berlin aus zum Bahnhof Brand Tropical Islands, von dort weiter mit einem kostenlosen Shuttlebus zum Freizeitpark. Mit dem Auto über die A 13 (Berlin-Dresden).
Preise: Ein Tagesticket („Tropen pur“) kostet für Erwachsene 44 Euro, ermäßigt 35 Euro. Kinder bis 5 Jahre erhalten kostenfrei Zutritt. Der Sauna-Bereich kostet extra. Tagestickets sind bis zu 19 Stunden gültig. Eine Übernachtung im „Komfort-Zimmer“ kostet ab 120 Euro pro Person und Nacht, Eintritt (mit Sauna) und Frühstück inklusive. Kinder bis 5 Jahre sind auch hier kostenlos.
(Marie von der Tann, dpa)