Pfannkuchen und Crêpes: Süß oder herzhaft genießen
Sindelfingen/München/dpa. - Viele Kinder essen Pfannkuchen gerne und regelmäßig. Bei Erwachsenen haben die flachen Teigkreise dagegen häufig das Image von einfachen, nicht sehr originellen Speisen.
Tatsächlich waren Pfannkuchen nach dem Zweiten Weltkrieg eine beliebte Speise, weil man mit relativ wenig Grundnahrungsmitteln eine sättigende Mahlzeit bekam. Doch Pfannkuchen haben wie ihre deutlich dünneren Verwandten aus Frankreich, die Crêpes, mehr Vorteile als nur schnell zubereitet zu sein. Schließlich können ihre Zutaten so variiert werden, dass süße und salzige Speisen entstehen - und aufwendigere Alternativen können sogar Gästen serviert werden.
«Ob Pfannkuchen oder Crêpes, beide Gerichte gehören zur Familie der Eierkuchen», sagt die Hauswirtschaftsmeisterin Inge Hebrank vom Deutschen Hausfrauen-Bund in Sindelfingen. Daher unterscheiden sich die Rezepte auch nur leicht, die Grundzutaten sind stets Eier, Milch und Mehl. Auf 250 Gramm Mehl kommen etwa 500 Milliliter Milch, drei Eier und eine Prise Salz.
Crêpes können mit weniger Mehl und mehr Flüssigkeit hergestellt werden. Ein Grundrezept ist beispielsweise, 150 Gramm Mehl mit 150 Millilitern Milch, drei Eiern und einer Prise Salz zu verquirlen und anschließend 150 Milliliter kohlensäurehaltiges Mineralwasser unterzurühren.
Dabei müsse es aber nicht bleiben, betont die Kochbuch-Autorin Tanja Dusy aus München. Von beiden Gerichten gibt es viele Abwandlungen, allein durch das Verhältnis der Zutaten können die Speisen verändert werden. «Vor allem aber können weitere Zutaten hinzugegeben und die eigentlich schlichten Rezepte aufgepeppt werden.»
So können laut Dusy für eine süße Pfannkuchenvariante Vanillezucker, fein geriebene Orangenschale, gehackte Nüsse, Kokosflocken oder ein Schuss Amaretto in den Teig gegeben werden. «Außerdem kann man die fertig gebackenen Pfannkuchen mit Marmelade, wenig gesüßtem Fruchtmus aus dem Bioladen oder Nuss-Nougat-Cremes bestreichen», sagt sie. Lecker sei auch, Quark, Joghurt oder Mascarpone - bei Bedarf mit Früchten oder geraspelter Schokolade vermischt - auf die Pfannkuchen zu streichen und diese dann einzurollen. Ähnliches gilt für die süßen Crêpes.
Wer es lieber etwas deftiger mag, lässt bei den Pfannkuchen zuerst den Zucker weg, sagt Klaus-Wilfried Meyer vom Verband der Köche Deutschlands in Frankfurt/Main. «Stattdessen können in den Teig klein gehackte Kräuter oder Bärlauch gegeben werden.» Dusy ergänzt: «Schnittlauchröllchen, Frühlingszwiebeln, Kümmel oder etwas Bier statt Milch verleihen dem Teig ebenfalls gleich eine herzhaftere Note.» Darüber hinaus kann der herzhafte Pfannkuchen auch gefüllt werden - und als ansprechende Hauptspeise serviert werden.
Crêpes müssen ebenfalls nicht nur süß serviert werden, sagt Dusy. «Wird Buchweizenmehl statt normalem Mehl hinzugegeben, bekommen die Crêpes einen nussigen Geschmack.» Außerdem könnten sie mit einer Mischung aus Schinken, geriebenem Käse, Ei und Speck belegt und zu kleinen Päckchen zusammengeklappt werden. «Mit all' diesen Varianten muss man sich bei Gästen wirklich nicht schämen», findet die Autorin.
Literatur: Tanja Dusy: Pfannkuchen & Crêpes, GU, ISBN-13: 978-3-8338-1430-3, 7,50 Euro
Pfannkuchen sollten in einer beschichteten Pfanne mit nur wenig Fett erhitzt werden. Man lässt das Fett warm, aber nicht heiß werden und backt den Pfannkuchen bei mittlerer Hitze von beiden Seiten. Wer mag, kann den Pfannkuchen nur kurz in der Pfanne erhitzen und ihn anschließend im Ofen ausbacken, damit er wie ein Kuchen noch mehr aufgeht. Bei Crêpes ist wichtig, dass der Teig schnell mit einem speziellen Hölzchen in der Pfanne verteilt wird. Das geht auch in einer normalen Pfanne, allerdings ist der Rand bei Crêpes-Pfannen niedriger, so dass die Crêpes leichter gewendet werden können.