MZ-Leserforum zu Schädlingen MZ-Leserforum zu Schädlingen: Feinde im Garten

Halle (Saale) - Paul W., Querfurt: Unser Garten ist von Giersch und Winde regelrecht durchzogen. Was hilft?
Antwort: Sowohl Giersch als auch Winde sind lästige und hartnäckige Unkräuter, die man nur selten wieder los wird. Gegen den Giersch können Sie das Mittel Bayer Giersch Frei versuchen. Die Anwendung ist allerdings aufwändig, da die Pflanzen direkt damit eingeschmiert werden müssen. Gute Erfahrungen gibt es auch mit Roundup, das aber mindestens zweimal aufgetragen werden muss.
Olaf R., Halle: Was tun bei Gänseblümchen im Rasen?
Antwort: Dagegen kommen sie nur chemisch an, unter anderem mit Banvel M. Das ist ein selektives Unkrautmittel, das Sie gießen oder gezielt spritzen können.
Karl H., Halle: Unsere alte, 25 Meter große Blaufichte sah immer prächtig aus. Seit einigen Wochen hat sie über und über braune Nadeln, die abfallen. Auch die Fichte daneben ist betroffen. Sind denn die schönen Bäume noch zu retten?
Antwort: Ihre Bäume sind von der Sitka-Fichtenlaus befallen. Viele Hobbygärtner haben in diesem Jahr damit zu kämpfen. Der extreme Befall durch den Schädling geht auf eine hohe Population bereits im vergangenen Jahr zurück. Man kann sagen, dass sich der Sitkalaus-Befall an den Nadelbäumen über die Jahre hinweg fast unbemerkt entwickelt hat und jetzt kaum mehr zu händeln ist. Daher der Tipp: Bereits bei Anpflanzungen dieser Nadelbäume empfiehlt es sich, sie gegen die Sitka-Laus prophylaktisch mit dem Mittel Calypso zu spritzen. Ansonsten sollte das am besten jetzt und Anfang Herbst geschehen. Sind allerdings sehr alte, hohe Nadelbäume wie bei Ihnen in großem Maß betroffen, lassen sich die Bäume meist nicht mehr retten. Sie müssen Sie wohl oder übel entfernen. Auch das Spritzen sehr hoher Bäume lässt sich im Privatbereich meist nicht mehr bewerkstelligen. Zwar ist der Neuaustrieb noch grün, doch danach setzt das Braunwerden der Nadeln ein.
Nele I., Halle: Mein Zitronenbäumchen steht seit einer Weile im Topf draußen. Ich habe ihn oft gegossen, dennoch verliert er Blätter. Was tun?
Antwort: Vermutlich haben Sie dem Bäumchen sogar zu viel Wasser gegeben, sodass die Wurzeln faulen. Schäden an den Blättern durch zu viel Feuchtigkeit sehen genauso aus wie Schäden durch Trockenheit. Topfen Sie die Pflanze aus und entfernen Sie alle fauligen Wurzelteile. Danach wird die Pflanze in einen größeren Topf mit frischem Substrat umgetopft. Es sollte zunächst kein Dünger in die Erde eingemischt werden. Wichtig ist auch eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies, um überschüssiges Wasser abführen zu können.
Jens D., Wittenberg: Ich habe bei uns einen Käfer entdeckt, ich denke, es ist ein Rosenblütenstecher. Er beschädigt die Pflanzen, die Knospen knicken alle ab. Wie kann man den Käfer bekämpfen?
Antwort: Wenn es sich um den Rosenblütenstecher handelt - er fällt durch seine schwarz-rote Färbung auf - hilft das Mittel Schädlingsfrei Calypso. Spritzen Sie es mehrmals, nachdem Sie die befallenen Triebe heruntergeschnitten haben.
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Ina P., Halle: Ich habe Wollläuse an den Orchideen. Was hilft dagegen?
Antwort: Wollläuse an Zimmerpflanzen lassen sich schwer bekämpfen. Denn die Tierchen sind gegenüber chemischen Mitteln so gut wie resistent, sie können meist die Wachsschicht der Wollläuse nicht durchdringen. Daher müssen die Wollläuse erstickt werden, was mit Mitteln auf Rapsölbasis gut funktioniert. Probieren Sie es mit Neudorff Spruzit Orchideen Schädlingsspray und sprühen Sie Ihre Pflanze komplett ein.
Karla D., Halle: Der Stamm unseres niedrigstammigen Apfelbaums wird schwarz. Wenn ich dranfasse, bekomme ich schwarze Finger. Was ist das und wie gehe ich vor?
Antwort: Es handelt sich um die sogenannte Kragenfäule, eine Pilzkrankheit. Man bekommt sie nur mit einem Fungizid wie Duaxo Universal/Rosen Pilz-frei in den Griff. Das Mittel muss nach jedem Regen neu gespritzt werden und wird in der Regel vorbeugend angewendet.
Sarah P., Salzatal: Wann und wie kann ich gegen den Pflaumenwickler vorgehen?
Antwort: Für den Kleingartenbereich stehen derzeit keine chemischen Präparate zur Bekämpfung zur Verfügung. Da der Pflaumenwickler aber nicht sehr weit fliegt, sind Maßnahmen sinnvoll, die örtlich helfen. So sollten abgefallene Pflaumen regelmäßig aufgesammelt werden, bevor die Larven Gelegenheit hatten, die Früchte zu verlassen und zur Verpuppung in ein Versteck abzuwandern. Dem Abfallen der befallenen Früchte kann durch Schütteln des Baumes ein wenig nachgeholfen werden. Entsorgen Sie diese über die städtische Kompostieranlage. Ebenso können Sie ab August Wellpappenfanggürtel am Stamm anbringen. Die Larven nutzen die Wellpappe als Versteck zur Verpuppung. Bei einer regelmäßigen Kontrolle können so die Puppen leicht abgesammelt werden. Ebenfalls möglich ist eine Entfernung der Puppen und Larven vor dem Austrieb im Frühjahr durch Abbürsten des Stammes. Auf dem Markt erhältlich sind zudem Pheromonpräparate, die in Kombination mit Gelbtafeln zur Verminderung des Befalls eingesetzt werden können, zum Beispiel Neudomon Pflaumenmaden Falle der Firma Neudorff. Und noch ein Tipp: Durch die Wahl einer frühen Pflaumensorte, kann der Befall mit dem Schädling reduziert werden, da vor allem späte Sorten von der zweiten Generation, die den größeren Schaden anrichtet, stärker befallen werden.
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Jörg D., Freyburg: Nachdem unser Oleander im Winter richtig trocken geworden ist, haben wir ihn im Frühjahr umgetopft. Nun steht er draußen, sieht aber aus wie verhungert.
Antwort: Versuchen Sie es mit Flüssig- beziehungsweise Langzeitdünger. Bis vor Kurzem war es noch zu kühl, nun wirken die Stoffe besser.
Sonja H., Naumburg: Was hilft gegen die Kirschfruchtfliege?
Antwort: Im Haus- und Kleingartenbereich sind aktuell keine chemischen Mittel zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege zugelassen. Es gibt aber trotzdem einige Möglichkeiten, den Befall zu verringern. Zum Beispiel durch die Wahl einer frühen Kirschsorte. Die Fliege legt ihre Eier in die sich gelb färbenden Kirschen. Zu dem Zeitpunkt der Umfärbung bei frühen Sorten sind noch keine oder nur sehr wenige Fliegen unterwegs. Außerdem kann das Abdecken des Baumes oder einzelner Äste mit feinmaschigen Fliegenschutznetzen helfen. Die Fliege legt ihre Eier direkt in die Kirschen, ein Netz verhindert das. Die erfolgversprechendste Maßnahme ist jedoch die Vernichtung der Puppen. Für die Überwinterung müssen sich die Larven im Boden verpuppen. Dafür verlassen sie entweder die noch am Baum hängenden Kirschen oder sie fallen zusammen mit den Kirschen zu Boden und kriechen anschließend heraus. Bedecken Sie den Boden unter dem Kirschbaum mit Folie, können Sie herabfallende Larven und Kirschen regelmäßig zusammenkehren und entsorgen. Allerdings nicht auf dem Kompost, sonst verpuppen sie sich dort. Entweder entsorgen Sie sie über die Biotonne oder füllen sie in einen durchsichtigen Müllsack, den Sie zubinden und mehrere Tage in die Sonne stellen. Die Larven werden abgetötet, der Rest kann kompostiert werden.
Horst F., Saalekreis: Vor zwei Jahren haben wir einen kleinen Aprikosenbaum gepflanzt. Er ist gut angegangen und hat in diesem Jahr viele Früchte dran. Nun stirbt er von oben herab weg. Ich habe schon ein Pilzmittel gespritzt, das hat aber nicht geholfen. Was raten Sie?
Antwort: Grundsätzlich sollten bei jungen kleinen Aprikosen- oder auch Pfirsichbäumen die sich ausbildenden Früchte in den ersten Jahren immer komplett entfernt werden. So kann sich der Baum schonen. Ihrer Schilderung nach ist Ihre Aprikose von der Monilia Spitzendürre befallen. Dagegen muss rechtzeitig mit einem Pilzmittel, zum Beispiel Compo Duaxo Universal Pilz-frei, gespritzt werden. Haben Sie damit begonnen, sollten Sie das zwei bis drei Mal im Abstand von 14 Tagen wiederholen. Tipp: In der Regel werden Pilzmittel immer prophylaktisch gespritzt, und zwar einmal vor, einmal in und einmal nach der Blüte.
Luise M., Wolfen: Wie kann ich mein Wandelröschen überwintern?
Antwort: Das Wandelröschen kann hell und trocken bei acht bis zehn Grad Celsius überwintern. Vorher sollte es zurückgeschnitten und gegen Schädlinge prophylaktisch mit Calypso gegossen werden. Die Calypso-Prophylaxe empfiehlt sich vor dem Überwintern generell für alle Kübelpflanzen.
Kornelia Noack und Dorothea Reinert notierten Fragen und Antworten. (mz)