Mode Mode: «Häkel-Bikini 2.0» besteht den Alltagstest

Berlin/dpa. - Eine Woche lang verkaufen Eva Swoboda (26)und Anna Berger (28) in einem Laden in der Dircksenstraße in Mittedie Sommerkreationen namens «Itzi Bitzi». Inspirationsquelle warein etwa 30 Jahre alter Bikini von Annas Mutter, der «erstaunlich guterhalten ist», wie Bühnenbild-Studentin Eva erzählt. Früher warenHäkel-Bikinis allerdings aus Baumwolle, nach dem Baden vollgesogenund schwer. Also musste ein neues Material her, weg vom Topflappen.
Das zweite Problem: Wer kann heute noch mit Garn und Nadelumgehen? Die Studentinnen von der Kunsthochschule Berlin-Weißenseeschalteten Anzeigen in Gratisblättern und suchten häkelkundigeSeniorinnen. Sigrid Roczynski (69) las die Annonce im «LichtenbergerWochenblatt» und meldete sich bei den «Mädchen», wie sie sagt. «Ichmache gerne Handarbeiten.» Einfach sei so ein Häkel-Bikini nicht, mitjedem Mal seien die Zweiteiler aber besser geworden.
Der «Häkel-Bikini 2.0» ist aus Kunstfaser, die sonst für Teppicheverwendet wird. Es gibt ihn bis Größe 40, er leuchtet in siebenFarben, zum Beispiel in Rosa oder Knallblau, und kostet 90 Euro.Mittlerweile häkeln 17 Damen an den Kreationen. Den Praxistest beimSchwimmen habe der Bikini bestanden, erzählt Studentin Eva. «Erleiert nicht aus und trocknet ganz schnell.»