Malerarbeiten Malerarbeiten: Gartenhäuser brauchen den richtigen Anstrich
München/Frankfurt/Main/dpa. - Vorgefertigte Holzgartenhäuser werden oft unbehandelt geliefert. Damit das Holz nicht durch Feuchtigkeit, Pilze oder Insekten Schaden nimmt, ist ein Schutzanstrich geboten. Auch unansehnlich gewordene ältere Holzhäuser lassen sich mit einem neuen Anstrich aufarbeiten.
«Bei der Farbwahl sollten Heimwerker darauf achten, dass die Farbe keine chemischen Biozide enthält», rät Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut in München. Denn sogar mit bioziden Holzschutzmitteln behandeltes Holz könne faulen oder von Würmern befallen werden - etwa wenn das Gartenhaus längere Zeit mit viel feuchtem Laub oder Wasser in Verbindung kommt. Für ideal hält der Umweltexperte einen Anstrich mit einem Holzschutzmittel aus dem Naturbaubereich. Alternativ biete sich eine Holzlasur mit «Umweltengel» an.
«Um ein neues Gartenhaus mit einer Lasur zu streichen, sollte das Holz vor dem Anstrich möglichst fein angeschliffen werden», sagt Yeter Ay, von der Deutschen Heimwerker Akademie in Leonberg in Baden-Württemberg. «Anschließend wird das Holz mit einem feuchten Tuch abgewischt, um sämtlichen Staub zu entfernen.» Als Grundanstrich empfiehlt der Fachmann eine Holzgrundierung: Sie schützt gegen Befall von Pilzen, Schimmel, Bläue und Ungeziefer. Holzgrundierungen gibt es mit und ohne Biozide.
Nachdem der Grundanstrich gut getrocknet ist, wird das Holz nochmals geschliffen und abschließend eine Holzschutzlasur aufgetragen. Sie sollte Pigmente als Schutz gegen ultraviolettes Licht haben und damit das Holz gegen die Folgen zu starker Sonnenstrahlung schützen. «In Farbtönen ab Kiefer und dunkler sind in den Lasuren ausreichend Pigmente vorhanden», erklärt Ay.
Gartenhäuser können auch mit deckenden Lacken in den verschiedensten Farben wie Grün oder Blau gestrichen werden. «Damit die Farben besonders gut zur Geltung kommen, sollte das Holz zuerst mit einer weißen Holzgrundierung vorbehandelt und anschließend zweimal mit Acryllack gestrichen werden», rät Ludger Küper vom Paint Quality Institute in Frankfurt.
Deckende Systeme hätten den Vorteil, dass sie länger halten als Lasuren. Bei einem Lacksystem sei ein Neuanstrich frühestens nach vier bis fünf Jahren notwendig. Dagegen müsse bei einer Dünnschichtlasur oft jährlich, bei einer Dickschicht meist alle zwei Jahre neu gestrichen werden.
Alte Holzhäuser lassen sich mit Lasuren oder Lacken verhältnismäßig einfach aufarbeiten. «Die Farbwahl hängt hier davon ab, mit welchem Anstrichstoff das Holz früher behandelt wurde», erläutert Ay. Einen lasierten Schuppen sollte der Heimwerker wieder mit einer Lasur streichen. «Denn Lasuren dringen tief in die Holzstruktur ein, so dass Lack schlecht oder nur nach erheblichem Abschleifen der oberen Holzschicht darauf hält.»
Alte Lackschichten dagegen ließen sich durch Abschleifen mit elektrischen Schleifwerkzeugen oder durch chemisches Abbeizen entfernen. Nach dem vollständigen Abschleifen oder Abbeizen sei auch ein Farbanstrich mit einer Lasur möglich, sagt Ay.