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Krise in der Partnerschaft Krise in der Partnerschaft: Mit der Eifersucht zum Glück

23.04.2004, 10:33

München/dpa. - Denn, so Madame, nur wer bereit ist, wegen des Partners zu leiden, ist auch wirklich an ihm interessiert. Eifersucht - die verkannte Glücksstrategie? Nicht ganz, denn es gibt auch krankhafte Eifersucht, die therapiert werden muss.

"Ein bisschen Eifersucht ist das Salz in der Suppe. Aber man kann bekanntlich eine Suppe auch versalzen", merkte einst der italienische Schauspieler und Regisseur Alberto Sordi dazu an.

Die normale Eifersucht jedoch wird zu Unrecht als kindische, negative Eigenschaft abgetan. Denn sie ist archaisches Wissen, welches schon unseren Vorfahren dazu diente, den komplizierten Mechanismus der Liebe zu erhalten und die Verteilung des genetischen Materials zu sichern. Wer niemals eifersüchtig ist, ist laut Freud ein Neurotiker, der keine Kränkungen zulassen kann und wichtige Impulse verdrängt.

Der Eifersüchtige erkennt hingegen, wer er wirklich ist und wer er sein könnte. Denn die Eifersucht demaskiert, sie macht verletzlich, schwach und klein. Daher möchte der moderne, aufgeklärte Mensch nicht eifersüchtig sein, und zahlreiche Philosophen erträumten bereits die eifersuchtsfreie Gesellschaft. Die ist allerdings nicht möglich. Wohl aber kann man erkennen, wo Eifersucht sinnlos verpufft. Kommt man in der Familie zu kurz, muss man dies in der Regel hinnehmen. Denn Gefühle, auch wenn es die der eigenen Eltern sind, lassen sich nicht erzwingen.

Anders sieht es in der Partnerschaft aus. Hier ist Eifersucht notwendig, und vor allem Frauen setzen sie sogar als strategische Waffe ein, um den Besitzerstolz des Partners zu aktivieren.