Kategorien Kategorien: Baum, Strauch oder Staude
Hamburg/dpa. - Die Fachleute machen es sich einfach und fassen Bäume undSträucher unter dem Sammelbegriff «Gehölz» zusammen. Der Laie istversucht, alles in die Kategorie «Baum» einzuordnen, zu dem manhinaufschauen kann, und den Rest unter «Strauch» abzutun. Abgesehenvon den augenscheinlichen Bäumen wie Eiche, Buche oder Kiefer ist diebloße Höhe eines Gehölzes jedoch nicht dafür ausschlaggebend, ob essich um einen Baum oder Strauch handelt.
Ein Baum ist eine langlebige Pflanze, deren «Stiel» zu einemfesten Stamm verholzt. Einige Stämme können mit einer Hand umspanntwerden, bei anderen reichen nicht einmal die Arme einer einzelnenPerson aus. Das hängt vom Alter und der Art des jeweiligen Baumes ab.Aus dem Stamm wachsen Äste, die sich verzweigen. Meistens geschiehtdas im oberen Bereich, der Stamm kann aber auch bereits in Erdnähebeastet sein.
Je nachdem, ob ein Baum an seinen Zweigen Blätter trägt, die jedesJahr im Frühling neu austreiben und im Herbst abfallen oder aberdauernd ihre grüne Farbe behalten, wird von Laub abwerfenden oderimmergrünen Bäumen gesprochen. Bäume mit nadeligem undschuppenartigem Laub heißen Nadelgehölze oder Koniferen. Sie sind inder Regel immergrün, nur ganz wenige, beispielsweise die Lärche undder Ginkgobaum, das «lebende Fossil», machen da eine Ausnahme undwerfen ihr Laub in jedem Herbst ab.
Bäume haben in der Regel nur einen Hauptstamm, hin und wieder auchzwei oder drei. Sträucher hingegen treiben aus ihrer Basis immermehrere hölzerne Stämme, die man nach Belieben einkürzen oder garganz entfernen kann, ohne dem Strauch damit den Garaus zu machen.
Was die Höhe der Sträucher betrifft, so verfließen die Grenzen vorallem zwischen den so genannten Großsträuchern und Kleinbäumen. Sokann zum Beispiel ein Goldregen ohne weiteres so hoch werden wie einZierapfelbaum. Nach unten decken dann die Sträucher alles ab - bis zuden ganze 20 Zentimeter messenden Heidekräutern, die ihrer Natur nachebenfalls zu den Sträuchern gerechnet werden. Im Laub gibt eszwischen Baum und Strauch keinen Unterschied, ob Laub abwerfend,immergrün oder mit Blättern und Nadeln.
Eine Sonderstellung unter den Sträuchern nehmen Halbsträucher ein,bei denen die Basis verholzt, die Triebe jedoch krautig sind.Meistens sind es Zwerge, die kaum 30 Zentimeter hoch werden: DasDickmännchen gehört dazu, Johanniskraut und das Immergrün.Säckelblume, Buschklee und Perovskia werden ebenfalls zu dieserGruppe gerechnet, obwohl sie etwas über einen Meter erreichen und fürden Laien absolut wie normale Sträucher aussehen.
Wer sich seine ansehnlichen Herbstastern- oder Phloxbüschebetrachtet, könnte sie glatt als Sträucher durchgehen lassen. Dochsie gehören definitiv zu den Stauden, jenen Pflanzen, die - wenn sienicht gerade immergrün sind - im Herbst mehr oder weniger schönwelken und sich dann für den Rest des Jahres verabschieden. Aus ihremWurzelballen sprießt dann im Frühjahr neues Laub mit saftigenStängeln. Wenn es kein Wurzelballen ist, dann sind es andereSpeicherorgane wie Zwiebeln, Knollen oder Rhizome, weshalb auchKrokusse, Narzissen, Lilien, Iris und Ähnliches unter «Stauden»fallen. Im Fachjargon spricht man von perennierenden, alsoausdauernden Pflanzen.
Nicht alles, was im Sommer wie eine Staude aussieht, ist jedochauch eine. Denn darüber hinaus gibt es auch krautige Pflanzen, die jenach ihrem Lebenszyklus als Ein- oder Zweijährige bezeichnet werden.Einjährige sind Blumen wie Schmuckkörbchen, Petunien und Männertreu,um nur einige zu nennen.