Folgen für die Wälder Spanische Wegschnecke verbreitet sich immer mehr
Die Spanische Wegschnecke gilt bei Gärtnern und Landwirten als Schädling und kann ganze Gemüsebeete fressen. Dort ist sie in Deutschland schon überall zu finden. Laut einer Expertin steuert die Schnecke zunehmend andere Gebiete an.
Görlitz - Die gefräßige Spanische Wegschnecke gilt bei Gärtnern und Landwirten als Schädling. In Beeten und auf Feldern richtet sie erhebliche Schäden an. Laut Ansicht einer Görlitzer Biologin breitet sich die Nacktschneckenart zunehmend in Naturschutzgebieten in Deutschland und auch in Sachsen aus.
„Auch selbst in kleinen und mittelgroßen Naturschutzgebieten ist sie schon da“, sagte Heike Reise von Museum Senckenberg für Naturkunde in Görlitz. In menschennahen Gebieten wie Gärten, Ortschaften oder an Wegrändern seien die bräunlich-roten Tiere schon flächendeckend vorhanden.
Die Ausbreitung in die Wälder könne zur Folge haben, dass sie neben verwandten Schneckenarten vorkomme und diese auf Dauer verdrängen könnte, erklärte die Kuratorin in der Sektion Weichtierforschung. „Der Effekt auf andere Arten ist bis auf sehr wenige Ausnahmen kaum bekannt“. Eine Untersuchung in Schweden habe etwa gezeigt, dass sie auch die Waldbodenflora verändern könnten.
Nicht in den Wald tragen
Die Art habe sich seit 1969 zunächst im Südwesten Deutschlands etabliert und in den 90er-Jahren im Osten des Landes. „Innerhalb von zehn Jahren war die Art in Ostsachsen weit verbreitet“, erklärte die Expertin.
Wer die Schneckenart aus seinem Garten loswerden will, sollte sie daher nicht in den Wald tragen, wo sie sich weiter ausbreiten könne. Auch Lockmittel wie eine Bierfalle seien kritisch, weil dadurch noch mehr Tiere angelockt werden. Effektiver sei es, die Schnecken abzusammeln und zum Beispiel abzukochen.