Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnzwischenräume Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnzwischenräume: So putzen Sie die Zähne richtig

Eigentlich lernen schon kleine Kinder, wie sie richtig die Zähne putzen - eigentlich. Denn bei vielen Detailfragen sind sich auch die meisten Erwachsenen nicht sicher. Was bringen Zahnpflege-Kaugummis? Manuelle oder elektrische Bürste - wie werden die Zähne am saubersten? Welche Zahnpasta sollte man benutzen? Ein Überblick:
Wann der richtige Zeitpunkt ist.
„Wichtig ist, dass man seine Zähne zweimal täglich putzt“, sagt Professor Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Wie lange das Ganze dauern soll, dafür gibt es aber keine exakte Empfehlung. Die optimale Putzzeit hängt von einigen Faktoren ab: der Menge der Zähne im Mund, dem eigenen Geschick, der Putztechnik und den benutzten Hilfsmitteln. Die meisten Zeitangaben liegen zwischen zwei und fünf Minuten.
Bis vor kurzem gingen Experten davon aus, dass man nach einer Mahlzeit mit säure- oder zuckerhaltigen Lebensmitteln eine halbe Stunde bis zum Zähneputzen warten sollte. Die Säure löse Mineralien aus dem Zahnschmelz, hieß es. Jenen Vorgang verschlimmere man mit dem Putzen nur - Zahnschmelz werde weggeputzt. „Diese Empfehlung wird kritisch diskutiert“, sagt Oesterreich. „Die Vorteile des Putzens direkt nach dem Essen - also der saubere Zahn - scheinen die möglichen Nachteile zu überwiegen“, so der Zahnarzt.
Von allen Seiten gründlich reinigen.
Die Zahnbürste erwischt ungefähr 70 Prozent der Schmutzbeläge - der Rest sitzt zwischen den Zähnen. „Einmal am Tag sollten deshalb auch die Zahnzwischenräume gereinigt werden“, empfiehlt Oesterreich.
Am besten dafür geeignet sei Zahnseide, sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer. Damit würden auch die Kontaktpunkte, an denen sich die Zähne berühren, gereinigt. „Man muss aber aufpassen, dass man das Zahnfleisch nicht verletzt.“ Zahnhölzer, Zahnsticks oder Zahnzwischenraum-Bürsten sind eine Alternative. Zur Kontrolle sollte hin und wieder eine Anfärbetablette verwendet werden. Sie zeigt, welche Bereiche nicht sauber geworden sind.
Die Technik mit der Handbürste lernen.
„Elektrische Zahnbürsten bringen bessere Ergebnisse“, sagt Oesterreich. Vorwiegend aber deswegen, weil sie bestimmte Bewegungen unterstützen und erleichtern. Die Bürstenköpfe vibrieren oder rotieren, so dass die eigenen Bewegungen nicht mehr so anspruchsvoll sind. Gerade bei eingeschränkter Beweglichkeit, zum Beispiel im Alter, können demnach elektrische Zahnbürsten sinnvoll sein, sagt Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente.
Kinder sollten die richtige Putztechnik aber erst mit einer Handzahnbürste lernen, bevor sie später vielleicht auf eine elektrische umsteigen. Sellerberg ergänzt, dass die Zahnbürste einen möglichst kleinen Kopf haben sollte, damit die Kinder damit an alle Bereiche im Mund gut herankommen.
Nicht mit zu viel Druck putzen.
Wer zu stark aufdrückt, verschleißt nicht nur die Zahnbürste. „Schrubben führt auch zu Schäden am Zahnfleisch und insbesondere am Zahnhals“, sagt Oesterreich. „Die Zahnhartsubstanz wird regelrecht weggescheuert.“
Der Druck beim Putzen sollte 150 Gramm entsprechen. Wie wenig das ist, kann jeder ausprobieren, indem er mit der Zahnbürste auf eine Küchenwaage drückt.
Sind die Borsten der Zahnbürste schon nach vier Wochen verbogen, ist das ein Anzeichen für zu viel Druck. Normalerweise ist eine Zahnbürste etwa alle drei Monate auszutauschen.
Eine Routine gegen das Vergessen.
Am besten putzt man immer in der gleichen Reihenfolge. So stellt sich eine Routine ein, und kein Bereich wird vergessen. Kropp empfiehlt die KAI-Technik: Erst die Kauflächen, dann die Außenseiten und dann die Innenseiten putzen. Geputzt wird von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zahn). Am besten sei dabei eine fegende Bewegung, empfiehlt Oesterreich.
Kauen tut den Zähnen grundsätzlich gut.
Kaugummis nach dem Essen säubern die Zahnbeläge nicht. Aber sie regen die Speichelproduktion an. Speichel wiederum hat zur Folge, dass sich die Mineralien, die wegen des Essens aus dem Zahnschmelz herausgelöst wurden, schneller wieder einlagern. „Man sollte sie fünf bis zehn Minuten nach dem Essen kauen“, sagt Sellerberg. Zwei Stunden später bringen sie wenig. Grundsätzlich ersetzen Kaugummis das Zähneputzen nicht. Sie sind nur eine Ergänzung zur Zahnpflege und sollten zuckerfrei sein.
Was die passende Zahnpasta ausmacht.
Zahnpasta sollte Fluorid enthalten. Das schützt vor Karies. Zahncreme für Kinder bis sechs Jahre sollte maximal 500 ppm (parts per Million - Teile von einer Million) enthalten, Zahnpasta für Erwachsene 1.450 ppm.
Außerdem sollte man darauf achten, dass die Zahncreme nicht zu grobe Putzkörper enthält. Eine Standard-Zahnpasta habe zwischen 40 und 70 RDA, eine Weißmacher-Zahncreme mehr als 100, erklärt Kropp. Der RDA-Wert beschreibt, wie stark eine Creme den Zahn abreibt. Allerdings steht er nicht auf jeder Tube. Sind die Putzkörper zu grob, kann das den Zahnschmelz schädigen. „Das ist auf keinen Fall etwas für den Dauergebrauch.“ (mz)