Vorsicht Bakterien Vorsicht Bakterien: Wann Sie Ihre Zahnbürste dringend wegwerfen sollten
Wir nutzen sie mehrfach täglich, schenken ihnen danach aber meist kaum noch Beachtung. Dabei können sich Zahnbürste, Gesichtscreme oder Spülschwamm schnell in echte Bakterien-Schleudern verwandeln. Deshalb ist es wichtig, manche Alltagsgegenstände regelmäßig auszutauschen oder zumindest zu waschen.
Der Putzlappen alle zwei Tage waschen
Werden Spülschwämme und Putzlappen zu lange benutzt, mutieren sie schnell zu wahren Brutorten für Krankheitserreger. Der Tüv Süd rät deshalb, Schwämme und Lappen alle ein bis zwei Tage bei 60 Grad zu waschen. Wer sich an diese Regel hält, müsse seine Putz-Utensilien auch nicht frühzeitig entsorgen und könne sie lange verwenden.
Zahnbürste alle drei Monate erneuern
Zweimal täglich nutzen ist Pflicht, aber wann sollte eigentlich eine Zahnbürste erneuert werden? Die Landeszahnärztekammer Brandenburg rät, dies alle drei Monate zu tun. In den Borsten tummeln sich nämlich Bakterien von Essensresten. Wer eine Erkältung überstanden hat, sollte die Bürste übrigens besser direkt wegschmeißen. Sonst läuft man Gefahr, sich direkt wieder bei sich selbst anzustecken.
Handtücher zweimal pro Woche in die Maschine stecken
Warten bis ein Fleck drauf ist? Besser nicht! Handtücher sollten mindestens ein- bis zweimal pro Woche ausgetauscht und gewaschen werden. Die Handtücher kommen in die 60-Grad-Wäsche, am besten mit bleichmittelhaltigem Vollwaschmittel, rät Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Kopfkissen und Bettdecken zweimal im Jahr reinigen
Nicht nur Bettbezüge müssen regelmäßig gewaschen werden, auch Bettdecke und Kopfkissen werden optimalerweise zweimal im Jahr gereinigt. „Gerade bei Allergikern empfiehlt sich eine Bettenreinigung halbjährlich oder mindestens einmal im Jahr“, sagt Siegfried Lange vom Deutsche Textilreinigungsverband. Von einer regelmäßigen Grundreinigung der ganzen Matratze rät der Fachverband Matratzen-Industrie ab. Denn gelangt dabei zu viel Wasser in das Material, kann der Kern Schaden nehmen, und die Gewährleistung erlischt.
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Putzmittel verlieren ihre Wirkung auch nach Jahren nicht
Wie lange sind Putzmittel eigentlich wirksam? Manche tragen zwar ein Haltbarkeitsdatum - allerdings verlieren Putzmittel ihre Wirkung auch nach Jahren nicht, wenn sie richtig gelagert wurden. Daher: Steht ein flüssiges Putzmittel schon viele Jahre herum, checkt man vor dem erneuten Benutzen am besten, ob der Inhalt sich verändert hat. „Sichtbare Produktveränderungen treten auf, wenn das Putzmittel zum Beispiel keine homogene Mischung mehr ist, also wenn sich das Öl vom Wasser trennt oder wenn es unangenehm riecht“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Pulver darf nicht feucht werden. „Steht zum Beispiel das Vollwaschmittel in einer Wasserlache, funktionieren die waschaktiven Substanzen noch, aber die Bleiche nicht mehr.“
Verbandkasten regelmäßig austauschen
Ob im Auto oder zu Hause, manche Kompressen und Verbände müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Ist das Verfallsdatum überschritten, verfällt die Herstellergarantie für die Sterilität.
Laufschuhe jedes Jahr wechseln
Laufschuhe sollten jedes Jahr ausgewechselt werden, rät Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln: „Nach 600 bis 800 Laufkilometern sind die Schuhe abgenutzt.“ Wer regelmäßig weite Strecken läuft, braucht möglicherweise früher neue Schuhe. Da sich der Schuh nach dem Joggen verformt, sollten Sportler, die täglich laufen, sich ein zweites Paar anschaffen und diese im Wechsel benutzen.
Haarbürsten halten ewig
Haarbürsten gehen in der Regel nicht kaputt und halten ewig. Trotzdem sollte man Haare, die sich in der Bürste verfangen, am besten regelmäßig mit einem Kamm oder einer Pinzette entfernen. Je nach Bürstenart gelingt auch das Rausziehen mit den Fingern. „Wenn die Haarbürste deutlich verschmutzt ist, sollte man sie mit Shampoo und Wasser reinigen“, sagt Silke Schwartau. Wichtig: die Bürste sollte nicht dauerhaft feucht bleiben. „Damit sich keine Keime vermehren.“
Bei Cremes und Kosmetika aufs Etikett achten
Wann Cremes und andere Kosmetika in den Müll wandern müssen, verdeutlicht ein Symbol auf dem Etikett. In dem Bild eines geöffneten Tiegels steht eine Zahl, die die Haltbarkeitsdauer nach dem Öffnen angibt, zum Beispiel 4M für vier Monate. „Nur vergessen viele, wann sie die Creme aufgemacht haben“, sagt Schwartau. „Deshalb sollte man gleich das Datum draufschreiben“. Übrigens: Bei empfindlichen Cremes in Tiegeln greift man besser nicht mit den Fingern rein, sonst sammeln sich darin Keime. Schwartau empfiehlt, einen Spatel zu benutzen.
(dpa)