Viel sitzen, Überstunden Viel sitzen, Überstunden: Diese fünf Büro-Routinen sollten Sie vermeiden
Wir sitzen stundenlang in der gleichen Position am Schreitisch, starren auf den Bildschirm, atmen schlechte Büro-Luft ein, lassen die Mittagspause ausfallen und machen zusätzlich noch Überstunden. Die Folgen können verheerend sein, gerade wenn man viel Zeit am Arbeitsplatz verbringt. Dabei geht es darum, diese Routinen im Büro-Alltag zu durchbrechen. Denn: Wer nicht gesund ist, kann auch keine Leistung erbringen.
Wir erklären die fünf schlimmsten Büro-Sünden – und wie Sie sie vermeiden:
1. Lange am Schreibtisch sitzen
Rückenschmerzen gehören laut Robert-Koch-Institut zu den größten Gesundheitsproblemen in Deutschland. Ursache hierfür kann auch der Arbeitsplatz sein. Um die Volkskrankheit zu vermeiden, sollte erst einmal das Equipment stimmen, wie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) schreibt: Der Bürostuhl sollte rückenschonend sein und jede Sitzhaltung unterstützen, der Schreibtisch sollte höhenverstellbar sein und der Computer-Bildschirm geneigt werden können.
Das reicht aber noch lange nicht: Denn es gibt keine Sitzhaltung, die man auf Dauer vollkommen ohne Beschwerden einnehmen kann. Deswegen sollte man laut BAuA „dynamisch sitzen, also zwischen aufrechter, vorderer und hinterer Sitzhaltung wechseln“. Dadurch würden die Bandscheiben besser versorgt, die Muskelermüdung verringert und der Kreislauf stimuliert.
Auf Dauer hilft das aber alles nichts: Dann heißt es: Aufstehen! Am besten integriert man Bewegung bewusst in den Arbeitsalltag – indem man etwa im Stehen telefoniert oder mehrfach zum Kopierer läuft. Bei wem auch das nicht hilft: Man kann sich auch selbst überlisten, indem man wichtige Gegenstände – wie etwa den Locher – nicht auf den Schreibtisch, sondern außer Reichweite stellt.
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2. Mittagspause ausfallen lassen
Nur 35 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland haben laut einer Nestlé-Studie Zeit für ein Mittagessen. Dabei steigt die Gefahr einer chronischen Überlastung, wenn auf regelmäßige Pausen verzichtet wird, wie eine Studie des TÜV Süd herausfand.
Eine richtige Pause mit ausgewogener Ernährung und Bewegung wirkt dem Stress entgegen. Dazu zählt auf keinen Fall das schnelle Herunterschlingen von Fast Food am Schreibtisch. Am Computer-Bildschirm lässt man sich doch wieder von der Arbeit ablenken. Der Körper kann sich nicht der Verwertung der Energie widmen. So hat man schließlich immer noch Hunger. Ernährungsexperten raten zu einer ausgewogenen Mahlzeit mit Vitaminen, Mineralstoffen, Eiweißen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen - und möglichst wenig Fett. Auf dem Speiseplan sollten also regelmäßig frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Milch, Kartoffeln, Fisch und Hülsenfrüchte stehen.
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3. Lange auf den Bildschirm starren
Büroarbeiter klagen oftmals über trockene Augen. Durch die lange Konzentration auf den Bildschirm im selben Abstand nimmt die Zahl der Lidschläge ab – die Augen trocknen schneller aus. Augenärzte raten daher zu kurzen Pausen während der Arbeit am Computer, in denen die Augen entspannen können. Betroffene können ihre Augen auch mit Tropfen vor dem Austrocknen schützen.
Auch auf eine gute Beleuchtung sollten Büro-Arbeiter achten: Die ideale Beleuchtungsstärke liegt nach Angaben des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands im Bereich zwischen 400 und 600 Lux. Tageslicht gilt demnach allgemein als optimale Beleuchtung. Um den Idealwert zu erreichen, kann man aber auf Kunstlicht in der Regel nicht verzichten. Wichtig ist außerdem die richtige Entfernung zum Bildschirm, damit die Augen nicht müde werden - sie sollte zwischen 50 und 80 Zentimeter betragen.
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4. Dauerhaft Überstunden machen
Um das ganze Arbeitspensum zu schaffen, machen viele Arbeitnehmer Überstunden. Dabei können die Auswirkungen verheerend sein, wenn man dauerhaft länger schuftet. Eine Studie mit mehr als 2000 Angestellten britischer Behörden kam sogar zu dem Ergebnis, dass langfristig mehrere Überstunden am Tag das Risiko für eine schwere Depression erhöhen.
Bei Menschen mit drei bis vier Überstunden täglich lag die Wahrscheinlichkeit, an einer schweren Depression zu erkranken, deutlich höher als bei Angestellten ohne Mehrarbeit, schreiben Forscher vom University College London und dem Finnischen Institut für Arbeitsmedizin in Helsinki im Fachjournal «PLoS ONE». Gegen permanente Überstunden sollte man daher konsequent angehen und das Gespräch mit Mitarbeitern und dem Chef suchen, raten Experten.
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5. Auf Pflanzen verzichten und trockene Luft einatmen
Das Raumklima ist in vielen Büros ein Problem, schließlich soll es nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein. Und ziehen soll es bitte auch nicht. Gerade im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in vielen Büros auf unter 30 Prozent.
Die Folgen: ausgetrocknete Mund- und Nasenschleimhäute, Augenreizungen und Hautprobleme. Klimaanlagen, die die Lufttemperatur und –feuchte das ganze Jahr über regulieren, können hier Abhilfe schaffen. Viele Arbeitnehmer fühlen sich laut BAuA in künstlich klimatisierten Räumen aber nicht wohl. Pflanzen können eine Alternative sein: Sie geben mehr als 97 Prozent des Gießwassers wieder an die Raumluft ab. Grünpflanzen mit hohem Wasserbedarf – wie etwa der Nestfarn – können die Luftfeuchte um zehn bis 15 Prozent erhöhen. (rer)