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Neue Angststörung in den USA Trump Anxiety Disorder: US-Psychologen definieren Angststörung, die auf Donald Trump und seine impulsive Politik zurückgeht

31.07.2018, 13:28
Er will Amerika wieder groß machen, doch den Bürgern macht er Angst: Donald Trump. 
Er will Amerika wieder groß machen, doch den Bürgern macht er Angst: Donald Trump.  Carolyn Kaster/AP/dpa

Washington - Hass-Tweet über Hass-Tweet, Skandal über Skandal, und jeder Auslandsbesuch bei anderen Regierungschefs scheint in einem außenpolitischen Debakel zu enden. Und auch innenpolitisch sorgt Trump für Sorgen: Sei es seine Einwanderungspolitik, die Migranten-Familien an den Grenzen trennt oder die Sorge davor, dass das Recht auf Abtreibung aufgehoben wird.

Die Trump-Angststörung ist seit dem Wahlkampf bekannt

Die Politik des US-Präsidenten Donald Trump vergiftet nicht nur das politische Klima, es hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit der US-Bürger. Laut „CBC” berichten Therapeuten aus den ganzen USA von einem ungewöhnlich hohen Stress-Level bei ihren Patienten – politisch verursacht. 

Einen ähnlichen Anstieg gab es schon einmal, nämlich einige Monate vor Trumps Amtsantritt, mitten in der Wahlkampfphase. Die Experten haben die Krankheit damals „Trump Anxiety Disorder” getauft: Trump-Angststörung. 

„Wird er uns alle in die Luft jagen?”

Das ist noch keine offizielle Bezeichnung, aber US-Therapeutin Elisabeth Joy LaMotte berichtet CBC von einer Patientin, die in der Sprechstunde fragt: „Wird er uns alle in die Luft jagen?” Die Amerikaner beschäftigen seit dem Amtsantritt Trumps existenzielle Fragen, wie viele Therapeuten schildern. Die Amerikaner fühlen sich fremdbestimmt von einem Mann, der unberechenbar ist.

Kollektive Furcht vor dem Ende der Welt

Immer mehr Patienten würden ähnliche Ängste haben, die Expertin spricht von einer „kollektiven Furcht“ vor dem Gedanken, eine falsche Entscheidung Trumps hätte schlimme Folgen. Symptome: das Gefühl von Kontrollverlust und Hilflosigkeit. Hinzu kommen ständige Sorgen über die Politik, exzessive Nutzung von sozialen Medien. Einige Patienten etwa würden sich sorgen, ob gleichgeschlechtliche Ehen bald verboten würden, berichtet Psycholgin Jenniger Panning, die den Begriff schon 2017 prägte.

Laut LaMotte weisen Trump-Skeptiker häufiger Symptome auf, die denen von Patienten ähneln, die mit einem Elternteil mit Persönlichkeitsstörung aufgewachsen sind. „Ich denke, wir betrachten den Präsidenten der USA psychologisch wie einen Elternteil.“ 

Selbst Trump-Fans haben Krankheitsbilder

Eine andere verblüffende Erkenntnis: Ähnliche Ängste hätten aber nicht nur Trump-Gegner, sondern auch Trump-Fans: Sie fühlten sich sozial und familiär isoliert, weil sie Trumps Agenda unterstützen.

Ein Therapeut berichtet von einem Mitarbeiter und Trump-Unterstützer im Weißen Haus, der zu Hause unter Druck geriet, weil seine Tochter ihn anfing zu hassen.

Gleichzeitig hatte er einen Hochdruckjob im Regierungssitz. Selbst nachdem er aufhörte zu arbeiten, reichte seine Frau die Scheidungspapiere ein. 

„Angst vor dem Unbekannten”

Einige Trump-Unterstützer berichten den Therapeuten auch, dass sie sich gestresster fühlten und erklärten den Therapeuten, dass der unhöfliche Diskurs und die Angriffe auf den Präsidenten ihnen Angst machten. Eine Patientin berichtet, dass sie sich fühle, wie kurz nach dem 11. September: Es sei eine „Angst vor dem Unbekannten” (mg/sar)