Techniker Krankenkasse bietet Hausarztverträge an
Berlin/dpa. - Die Techniker-Krankenkasse (TK) hat als erste bundesweite Kasse ein Hausarztmodell vereinbart. Damit können Versicherte in elf Bundesländern bis zu 40 Euro im Jahr sparen.
Seit fast einem Jahr sind die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet, ihren Versicherten Hausarztverträge anzubieten. Doch kaum eine tut es: Der Vertrag kostet Geld, denn er bringt den Hausärzten höhere Vergütungen. Nun hat die TK einen derartigen Vertrag mit dem Deutschen Hausärzteverband geschlossen.
Das bedeutet: TK-Versicherte, die sich freiwillig für das Programm einschreiben, müssen dann zwar immer zuerst den Hausarzt konsultieren, können aber damit rechnen, dass ihnen die Praxisgebühr von maximal 40 Euro im Jahr erspart bleibt. Die TK hat 7,3 Millionen Versicherte, von denen sich nach Einschätzung von Kassenchef Norbert Klusen bis zu 1,5 Millionen an dem Hausarztprogramm beteiligen dürften.
Für die Patienten liegt der Vorteil des Modells nach Darstellung des Deutschen Hausärzteverbandes darin, dass sich der Hausarzt besonders um sie kümmert - und bei Bedarf auch einen Termin beim Facharzt vermittelt. In 80 Prozent der Fälle könne aber der Hausarzt helfen, betonte Verbandschef Ulrich Weigeldt. Der Vertrag sichere den Patienten eine maximale Wartezeit von 30 Minuten zu. Auch eine Abendsprechstunde soll es für sie geben.
Bislang gibt es Hausarztverträge der Allgemeinen Ortskrankenkassen nur in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Bremen. Berlin soll folgen. Beteiligt sind 2,9 Millionen Versicherte und etwa 15 000 Ärzte. Die anderen Krankenkassen sträuben sich wegen der Mehrkosten dagegen. Bei ihnen sollen Hausarztverträge in Schiedsverfahren durchgesetzt werden. Union und FDP haben im Koalitionsvertrag festgelegt, die Vorschrift für Hausarzt nach drei Jahren zu überprüfen.