Statistik für 2005 Statistik für 2005: 24 342 Menschen sind an Diabetes gestorben

Wiesbaden/dpa. - Demnach leben hier zu Lande schon heute 7,5Millionen Menschen mit der Zuckerkrankheit; rund 1,9 Millionen vonihnen müssten Insulin spritzen, teilte der Verband am Montag inBerlin mit. Im Vergleich zu Franzosen oder Polen hätten die Deutschendurch Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Übergewicht ein deutlichgrößeres Problem mit der Zuckerkrankheit, sagte VerbandspräsidentEberhard Standl. An diesem Dienstag (14. November) ist Welt-Diabetestag.
Dem Statistischen Bundesamt zufolge nimmt auch die Zahl derDiabetes-Toten mit dem steigenden Lebensalter der Bevölkerungbeständig zu. So starben im vergangenen Jahr in Deutschland knapp25 000 Menschen an der Zuckerkrankheit. Das war fast ein Drittel mehrals 1980. Damals lagen mit knapp 19 000 Diabetes-Toten erstmals Datenfür Gesamtdeutschland vor.
Nach Angaben der Internationalen Diabetes-Föderation ist dieZuckerkrankheit eine der Hauptursachen für eine spätere Erblindung,Nierenversagen, Amputationen, Herzinfarkt und Schlaganfälle. Inwohlhabenden Ländern bestehe für ärmere Bevölkerungsgruppen eingrößeres Risiko, vorzeitig an Diabetes zu sterben. Diese Menschenhätten schlechter Zugang zu einer angemessenen Behandlung. DerWeltdiabetes-Tag steht in diesem Jahr deshalb unter dem Motto «Hilfefür jeden».
«Unser heutiger Lebensstil mit zu wenig Bewegung und fettreicherErnährung ist vorrangig verantwortlich für den Anstieg von Typ-II-Diabetes», sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).Viele Fälle von Altersdiabetes (Typ-II) ließen sich durch konsequenteVorbeugung verhindern. Dazu zähle die Förderung eines gesundenLebensstils mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung undpositiver Stressbewältigung vom Kindesalter an.
Alarmierend ist nach Angaben der Deutschen Diabetes-Union nichtallein die ständig wachsende Zahl der Altersdiabetiker inDeutschland. Nach dem jüngsten Gesundheitsbericht des Verbandessteigt hier zu Lande auch die Zahl der Kinder mit der Jugendform derKrankheit (Typ-I) jedes Jahr um drei bis vier Prozent. Derzeit seienrund 25 000 Kinder und Jugendliche im Alter von bis zu 19 Jahren vonGeburt an zuckerkrank, hieß es. Damit sei Diabetes die häufigsteStoffwechselkrankheit im Kindesalter. Außer auf genetische Ursachensei dies auch auf Umwelteinflüsse zurückzuführen, etwa auf eine starkglutenhaltige Ernährung im Babyalter.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer zunehmendenZahl übergewichtiger Kinder. Bei einem Europa-Vergleich waren inSpanien und Portugal die meisten Kinder bis 10 Jahre deutlich zudick, in Deutschland und Zypern dagegen die wenigsten. Hier zu Landeseien 13 Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen übergewichtig. InSpanien und Portugal sei etwa jedes dritte Kind unter neun Jahren zuschwer.
