Prellung und Muskelkater: Beinwell fördert Durchblutung
Würzburg/dpa. - Schon der Name lässt die Anwendungsgebiete erahnen: Salben mit Beinwell (Symphytum officinale L.) helfen bei Verletzungen wie Quetschungen, Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen - aber auch bei Sehnen- und Muskelentzündungen.
«Bein» bezeichnete ursprünglich den Knochen oder auch das Bein, erklärt Johannes Gottfried Mayer von der Forschungsgruppe Klostermedizin der Universität Würzburg. «Der Name Beinwell, auch Wallwurz genannt, kommt von 'wallen', was wiederum 'zusammenwachsen' heißt.» Auch der botanische Name weist in diese Richtung: Er geht zurück auf das griechische «symphyo» - also «ich wachse zusammen».
Beinwell ist ein in Deutschland heimisches Raublattgewächs. In der Heilkunde werde vor allem die Wurzel, seltener auch das Blatt verwendet, erläutert Mayer. Die Wurzel enthält unter anderem die Wirkstoffe Allantoin und Cholin. Allantoin fördert die Wundheilung, regt die örtliche Durchblutung an und beschleunigt die Zellregeneration. Ähnlich verhält es sich offenbar mit Cholin: «Verletztes Gewebe heilt schneller, und Hämatome bilden sich schneller zurück.» Und so wird Beinwell in Naturheilverfahren auch bei schlecht heilenden Knochenbrüchen, bei Muskelkater, Blut- und Reizergüssen angewendet.
Manchmal enthält die Pflanze auch ganz geringe Mengen des Giftstoffes Pyrrolizidinalalkaloid, der die Leber schädigen kann. «Deshalb sollte die Anwendungsdauer auf vier bis sechs Wochen beschränkt werden», sagt Mayer. Beinwell darf nur äußerlich angewendet werden. Nicht zu verwenden ist er bei Kindern unter zwölf Jahren und in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Neben- und Wechselwirkungen sind dem Experten zufolge nicht bekannt.
Literatur: Johannes G. Mayer: Das geheime Heilwissen der Klosterfrauen, Rowohlt, ISBN: 978-3-49962-373-8, 12 Euro.