Hypotonie Hypotonie: Müde und antriebslos
Halle/MZ. - Wer etwas gegen den niedrigen Blutdruck unternehmen möchte, sollte erst einmal einen Arzt aufsuchen. "Der muss feststellen, welche Ursachen das Ganze hat", sagt Ulrike Panzer vom Deutschen Roten Kreuz in Berlin. Diese Gründe sind vielfältig: So gehören unter anderem innere Erkrankungen oder Infektionskrankheiten dazu. "Auch Salzmangel, Flüssigkeitsverlust oder die Nebenwirkungen einiger Medikamente können diese Erscheinung zur Folge haben", weiß Andreas Winkler von der AOK Sachsen in Chemnitz.
Meist fließt das Blut mit zu geringem Druck durch die Adern. "Das kann zum Teil an einer niedrigen Pumpleistung des Herzens liegen", sagt Winkler. Verantwortlich dafür könnten aber auch die Gefäßwände sein, die zu wenig Spannung haben. Dadurch gelangt das Blut nicht schnell genug oder nur in zu geringer Menge dahin, wo es hin soll - "zum Beispiel ins Gehirn", so der Sportmediziner.
Neben Schwindelgefühlen und Müdigkeit können noch weitere Symptome auftreten. "Wer zu niedrigen Blutdruck hat, klagt oft über ein Kältegefühl in Händen und Füßen", erläutert Winkler. "Auch die so genannte Wetterfühligkeit oder ein schneller Puls und Schweißausbrüche sind bei Betroffenen ein Thema." Die typischen Kreislaufprobleme treten vor allem dann auf, wenn der Patient seine Lage ändert, zum Beispiel nach einer Ruhephase aufsteht.
Eine medikamentöse Behandlung ist nach Meinung von Experten nur notwendig, wenn durch die Symptome die Lebensqualität stark beeinträchtig wird. Auch bei Menschen, die zu den Risikogruppen gehören wie Rentner, Kinder oder Schwangere, werden Medikamente oft zusätzlich verschrieben. Ehe Medikamente gegen den niedrigen Blutdruck eingenommen werden, sollten natürliche Gegenmittel ausprobiert werden. "Wichtig für Betroffene ist, dass sie ausreichend Schlaf bekommen", sagt Panzer. "Wer morgens aufwacht, sollte aber nicht gleich aus dem Bett springen, sondern erstmal ein paar Dehnungsübungen machen." So kann ein Schwindelgefühl nach dem Aufstehen oft vermieden werden. "Die morgendliche Dusche sollte auch mal im kurzen Wechsel kalt und warm erfolgen. Das regt den Kreislauf an", rät die Ärztin.
Im Zusammenhang mit niedrigem Blutdruck wird der bei Deutschen sehr beliebte Kaffee oft als Gegenmittel genutzt. "Nur leider funktioniert das nicht so, wie es sich Betroffene vorstellen", sagt die Expertin. "Schon nach ein bis zwei Stunden lässt die Wirkung wieder nach und der Blutdruck fällt steil ab." Trotzdem spielt die Flüssigkeitsaufnahme eine sehr große Rolle. "Wer viel trinkt, ist auf alle Fälle schon mal auf der sicheren Seite", sagt Ulrike Panzer.
Neben Mineralwasser sei Apfelschorle eines der besten Getränke für Hypotonie-Patienten. Auch verschiedene Kräutertees könnten empfohlen werden. Außerdem raten die Experten zur sportlichen Betätigung: Wer es gerade früh morgens schwer hat, in die Gänge zu kommen, sei mit ein paar Minuten regelmäßigem Frühsport sehr gut beraten.