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Herzrasen Kopfschmerzen Herzrasen Kopfschmerzen: Wie viel Tassen Kaffee am Tag sind zu viel?

28.01.2019, 18:45
Morgens, mittags abends: Wir trinken den ganzen Tag über Kaffee.
Morgens, mittags abends: Wir trinken den ganzen Tag über Kaffee. Friso Gentsch/dpa

Köln - Die Deutschen lieben ihren Kaffee. Zwar galt er lange Zeit als nervenschädlich, herzbelastend und magenreizend, aktuellere Studien wiederum legen nahe, dass der braune Sud womöglich gar nicht so schädlich ist, sondern sogar geradezu gesund. Doch wie viel Tassen Kaffee sind denn eigentlich gesund – und wann sind es zu viele?

Ein Tässchen zum Frühstück, nach dem Mittag und am Nachmittag nochmal zum Kuchen. Wer wie viel Kaffee verträgt, ist eine individuelle Sache. Daran ist auch der Gewöhnungseffekt Schuld: Wer jeden Tag viel Kaffee trinkt, verträgt irgendwann mehr davon. Braucht jemand alle paar Stunden neues Koffein, um es durch den Tag zu schaffen, spricht erst einmal nichts dagegen – zumindest solange negative Symptome ausbleiben. Es gibt aber gewisse Eckdaten, sagt Prof. Christian Sina, Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Lübeck.: „Mehr als drei bis vier Tassen Filterkaffee am Tag sollten es bei den meisten wohl nicht sein, und nicht mehr als zwei auf einmal.“

Die Kaffee-Dosis über den Tag macht das Gift

Das heißt konkret: Literweise in sich hineinschütten sollte man das schwarze Gebräu aber nicht. Wie so oft gilt: Die Dosis macht das Gift. „Die Inhaltsstoffe von Kaffee, zum Beispiel das Koffein, können ab einer gewissen Menge negative gesundheitliche Folgen haben“, erklärt der Experte. Das sind zum Beispiel Schweißausbrüche, Durchfall, Kopfschmerzen, erhöhte Nervosität und Erregbarkeit bis hin zu Herzrasen.

Nicht jeder verträgt allerdings den schwarzen Wachmacher. Manche Menschen reagieren mit Magenbeschwerden, sagt Birgit Warnecke, Expertin für Kaffee und Gesundheit beim Deutschen Kaffeeverband. Oft liege das am Koffein. Es fördert die Verdauung und führt bei manchen Menschen auch zu Magengrummeln. „Hier bietet es sich an, auf entkoffeinierten Kaffee auszuweichen.“

Bei erhöhtem Cholesterin sollten Patienten Filterkaffee trinken

Koffein ist zwar der bekannteste, bei weitem aber nicht der einzige Stoff aus dem Kaffee, der im menschlichen Körper Wirkung zeigt. Hinzu kommt: Nicht jeder Kaffee setzt sich gleich zusammen. Je länger und schonender die Bohnen geröstet werden, desto bekömmlicher wird das Getränk. Beim Espresso kommt das Wasser zudem kürzer mit dem Pulver in Kontakt. Dadurch enthält er weniger potenziell magenreizende Stoffe.

Wer allerdings mit einem erhöhten Cholesterin-Spiegel zu tun hat, sollte auf Filterkaffee zurückgreifen und Espresso links liegen lassen. Denn der ist nicht nur deutlich konzentrierter als Filterkaffee, er ist für Personen mit hohen Cholesterinwerten mit auch weniger bekömmlich. „Bestimmte Inhaltsstoffe werden bei Espresso im Gegensatz zu Filterkaffee zubereitungsbedingt nicht herausgefiltert“, sagt Sina. „Deshalb treibt Espresso den Cholesterin-Spiegel in die Höhe.“ (sar/mit dpa)