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Gemüse Gemüse: Faltenkiller zum Essen

Von Kerstin Metze 19.08.2012, 08:45

Halle (Saale)/MZ. - Fragt man Erwachsene, was sie in ihrer Kindheit verschmäht haben, aber heute gern essen, kommt oft die Antwort: Tomaten. Die roten Früchte sind in Deutschland die Nummer Eins unter den Gemüsesorten, aber Kinder kommen oft erst spät auf den Geschmack. Durchschnittlich zehn Kilogramm verspeist jeder Verbraucher pro Jahr; Statistiken zufolge am liebsten die aromatischen Strauchtomaten, gefolgt von saftig-süßen Kirschtomaten. Tomaten schmeicheln der Figur, sind gut für die Gesundheit und die Haut.

Bis Oktober hat der Freilandanbau in Deutschland Saison. Egal ob Eier-, Fleisch-, Kirsch- oder Strauchtomaten - Fans des Gemüses, das botanisch gesehen eine Beere ist, haben die Wahl zwischen vielen Sorten und auch Farben. Für alle gilt: Tomaten sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie zeichnen sich durch ihren Vitamin C- und Mineralstoffgehalt aus und sind sehr kalorienarm. Die in ihnen enthaltenen Carotinoide sollen die Abwehrkräfte stärken und so Krankheiten vorbeugen. Besonders geschätzt werden Tomaten wegen des enthaltenen Wirkstoffes Lykopin; er bewirkt Wunder. Schon mit einem Glas Tomatensaft wird der Haut geholfen, den körpereigenen Schutz gegen die gefährlichen UV-Strahlen der Sonne zu erhöhen.

Lykopin ist der Farbstoff, der für die Röte der Tomaten verantwortlich ist. Er zählt zu den Carotinoiden, die Pflanzen vor der Sonne schützen. Da der Körper Lykopin nicht selbst bilden kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Am besten immer mit ein wenig Öl, denn: Der Körper kann den Wirkstoff besser in Verbindung mit Fett aufnehmen. Reife Tomaten haben einen sehr hohen Anteil an Lykopin: Pro 100 Gramm sind es etwa 3,9 bis 5,6 Milligramm. Werden die Tomaten erwärmt und konzentriert, steigt der Anteil weiter an.

Schutz vor Sonnenbrand

In mehreren Studien wurde belegt, dass die Aufnahme von Lykopin durch den Verzehr von Tomaten einen Basisschutz vor Sonnenbrand bewirken kann. Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf wiesen nach, dass Probanden, die zwölf Wochen lang täglich 40 Gramm Tomatenmark mit etwas Öl zu sich nahmen, einen körperlichen Lichtschutzfaktor zwischen zwei und drei aufbauen konnten. Damit kann die Tomate Sonnenmilch zwar nicht ersetzen, der Schutz durch Lykopin hilft dem Körper aber, die Belastung der Haut durch Sonnenstrahlen besser abzuwehren.

Gegen freie Radikale

Nachgewiesen ist auch, dass Lykopin ein natürliches Antioxidans ist, das gegen freie Radikale wirkt. Im Körper macht es Verbindungen unschädlich, die für Sonnenbrand und Faltenbildung mitverantwortlich sind. Indem sie freie Radikale abfangen, schützt Lykopin die Haut und bremst die Bildung von Fältchen: "Karotten und Tomaten glätten die Haut", sagt Michaela Axt-Gadermann in ihrem Buch "Skin Food" über die Schönheit von innen.

Gut für die Figur

Tomaten sind gute Helfer auf dem Weg zur Bikinifigur. Denn die hohen Mengen an Magnesium und Vitamin C fördern den Stoffwechsel und den Fettabbau. Eine mittelgroße Tomate liefert fast 40 Milligramm Vitamin C und deckt damit etwa 50 Prozent des Tagesbedarfs eines erwachsenen Menschen. Und das alles bei nur 18 Kilokalorien, denn 95 Prozent der Tomaten macht Wasser aus.

Die Ballaststoffe der Tomate, speziell Haut und Kerne, bereichern und erleichtern jede Art von Diät, da sie sättigen und die Verdauung fördern. Außerdem: "Die in der Tomate enthaltenen Bitterstoffe zügeln den Appetit und sorgen für eine gute Fettverdauung, indem sie die Leber anregen, Gallenflüssigkeit zu produzieren", sagt Ökotrophologin Brigitte Bäuerlein.

Und wem das immer noch nicht genügend Argumente pro Tomate sind, dem sei gesagt: Die Frucht fördert auch die gute Laune. Das enthaltene Tyramin ist stimmungsaufhellend und zaubert dem Genießer ein Lächeln ins Gesicht.

Wohltat für die Haut

Auch die äußere Anwendung der Tomate kann eine Wohltat für die Haut bedeuten. Eine Tomaten-Honig-Maske erfrischt den Teint. Dazu wird von zwei großen Tomaten die Haut entfernt, das Fruchtfleisch und die Kerne püriert und mit einem Esslöffel Honig verrührt. Die Maske trägt man auf das gereinigte Gesicht auf (Augenpartie auslassen), und lässt sie zehn Minuten einziehen. Nach dem Abwaschen und Abtrocknen wird das Gesicht mit einer reichhaltigen Creme versorgt. Eine solche Maske empfiehlt sich auch gegen raue Ellenbogen.