Frühgeborene Frühgeborene: Frühchen entwickeln sich durch Körperkontakt mit Eltern besser
München/dpa. - «Es istnachgewiesen, dass Frühgeborene sich besser entwickeln, schnellerwachsen und weniger Hirnschäden erleiden, wenn sie von Anfang an vielWärme und Zuwendung bekommen», erläutert Thomas Fendel vomBerufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in München. Auchkräftigen sich dann Herz und Lunge rascher, und die «Frühchen» könnenfrüher aus der Klinik entlassen werden. Voraussetzung für den engenKontakt sei, dass keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.
Eine bewährte Methode für engen Körperkontakt ist laut Fendel das«Känguruhen». Dabei wird das Frühgeborene für ein oder sogar mehrereStunden nackt auf den entblößten Oberkörper eines Elternteils gelegtund dort gut zugedeckt. «Die Körperwärme und die Geborgenheit spendendem winzigen Bündel Lebensenergie.» Nach der Klinikentlassung solltenbetroffene Familien mit dem Kinderarzt die Nachsorge planen, umrechtzeitig Entwicklungsstörungen und Behinderungen erkennen zukönnen und sich über Fördermöglichkeiten zu informieren. «Darüberhinaus ist der Austausch mit anderen Frühchen-Eltern oftmalshilfreich», empfiehlt Fendel.
In Deutschland kommen laut BVKJ etwa neun Prozent der Kinder zufrüh auf die Welt, die Tendenz ist steigend. Ärzte sprechen von einerFrühgeburt, wenn das Baby zwischen der 24. und 37.Schwangerschaftswoche geboren wird und das Geburtsgewicht unter 2500Gramm liegt. Frühgeborene können meist nur bedingt oder gar nichtselbst atmen, trinken oder ihre Körpertemperatur aufrechterhalten. Obund in welchem Ausmaß sie Schäden beibehalten, lasse sich schwervorhersagen und nicht verallgemeinern.
Internet: www.kinderaerzte-im-netz.de.