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Frauenarzt Frauenarzt: Der erste Besuch

Von Carina Frey 21.01.2007, 21:28

Halle/MZ. - Ohne Erlaubnis

Jede zweite 15-Jährige war bereits beim Frauenarzt, ergab eine Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ein bestimmtes Alter, in dem sich junge Mädchen gynäkologisch untersuchen lassen müssen, gibt es aber nicht. Eine jährliche Untersuchung zur Krebsvorsorge empfehlen Krankenkassen erst ab dem 20. Lebensjahr. "Viele Mütter glauben, dass ihre Tochter zum Frauenarzt muss, wenn sie ihre Regel hat. Das stimmt nicht", sagt Bettina Witte de Galbassini, Ärztin bei Pro Familia in Friedberg. Nur wenn ein Mädchen Beschwerden habe oder verhüten wolle, sei der Besuch notwendig. Doch auch ohne diese Gründe macht ein Besuch beim Frauenarzt oder in einer Beratungsstelle wie Pro Familia Sinn. "Viele Mädchen schleppen sich jahrelang mit Problemen herum und trauen sich nicht zum Arzt", sagt Gisela Gille, Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau.

Um die Scheu zu nehmen, bieten Frauenärzte Mädchensprechstunden ohne Termine an. Für einen Besuch beim Arzt ist die Erlaubnis der Eltern nicht erforderlich. Nur bei einem körperlichen Eingriff wie der Verschreibung der Verhütungspille, müssen die Eltern bei Jugendlichen unter 16 Jahren zustimmen. Manchmal machen Ärzte davon eine Ausnahme. "Wenn das Mädchen die notwendige Einsicht mitbringt, kann die Pille ohne Einwilligung der Eltern verschrieben werden", sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte in München.

Fragen werden gestellt

Einen Frauenarzt finden Jugendliche über Empfehlungen der Mutter oder Freundinnen oder unter www.maedchensprechstunde.de
"Der Termin sollte möglichst nicht in der Zeit der Regel liegen", sagt Gille. Normales Waschen sei völlig ausreichend. Hilfreich ist, vor dem ersten Besuch einige Fragen aufzuschreiben. Manche Ärzte führen zunächst durch die Praxis. Anschließend folgt ein Gespräch, in dem der Arzt Fragen stellt: Über den Zeitpunkt der ersten Regel, frühere Krankheiten und den ersten Geschlechtsverkehr. Liegen keine Beschwerden vor, ist die körperliche Untersuchung nicht notwendig. Bei Blutungsproblemen kann der Arzt per Ultraschall untersuchen. Tritt hingegen riechender Ausfluss auf oder juckt es im Intimbereich, ist eine Untersuchung auf dem Gynäkologenstuhl nötig.

Die Untersuchung

Gewöhnlich führt der Arzt ein Spekulum ein und untersucht den Gebärmutterhals und den Muttermund. Anschließend nimmt er mit einem Wattestäbchen ein wenig Scheidensekret auf. Bei der Tastuntersuchung führt der Arzt einen Finger in die Scheide ein und tastet mit der anderen Hand den Bauch ab - dadurch kann er Gebärmutter und Eierstöcke untersuchen.

Schamgefühl bei diesen Untersuchung findet Gille normal. Angst müsse aber kein Mädchen haben. Und auch wenn es den Besuch nicht schön finde, gehöre er doch dazu.

Mehr Infos erhalten Sie im Internet.