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Fitnessangebote Fitnessangebote: Gegen Kalorienattacken hilft sanftes Training statt Körperkult

Von Susanne Höke 03.01.2007, 10:15
Ein 38-jähriger Fitnessfanatiker aus New York beim Hanteltraining (Foto: dpa)
Ein 38-jähriger Fitnessfanatiker aus New York beim Hanteltraining (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - Was ist eigentlich das beste Rezept gegen Kalorienattacken von Weihnachtsgans und Christstollen? Diese Frage stellt sich Sandra Vogl aus Leipzig schon seit einigen Wochen. Die 28-Jährige hat sich für einen Sportkurs mit Flexi-Bars entschieden - einem der neuen Fitnessangebote in diesem Jahr.

Zunächst habe sie ein wenig schmunzeln müssen, als sie dieKursteilnehmer mit den langen, wippenden Stangen - den Flexi-Bars sah, erzählt Vogl. «Doch als ich am nächsten Morgen meine Muskeln gespürt habe, war ich erstaunt.» Ziel der schwingenden Flexi-Bars sei, die Tiefenmuskulatur zu stärken.

Flexi-Bar ist einer der neuen Fitnesstrends, die den Traum voneiner schlanken Figur und gesteigerter Kondition ein Stückchen realerwerden lassen sollen. Die wichtigste Entwicklung heiße jedoch MedicalWellness und bezeichne eine Mischung aus medizinisch orientierter Fitness und Wellness, erklärt Personal Trainer Cyrus Rahman ausHamburg, der gemeinsam mit Frank Lemmermann die Internetseitewww.personalfitness.de betreibt.

«Wir sehen eine eindeutige Abkehr von leistungsorientiertemTraining und Körperkult hin zu Work Life Balance», sagt Lemmermann.Ein Beispiel für diese medizinisch orientierte Fitness sei, nichteinfach loszujoggen, sondern die eigenen Fähigkeiten und körperlichenVoraussetzungen zu analysieren und auch während des Trainings immerauf den Puls zu achten. Seine Prognose: Fitness 2007 ist eineMischung aus fundierten medizinischen Grundlagen, gründlicherVorbereitung und gesundheitsfördernder Bewegung.

«Viele der Studios gehen immer mehr in den Gesundheitsbereich undwollen auch Leute mit Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruckansprechen», bestätigt Thomas Niewöhner, Geschäftsführer derDeutschen Fitnesslehrer Vereinigung in Baunatal (Hessen). Weiter imProgramm seien auch Yoga-, Entspannungs- und Bauch-Beine-Po-Kurse.Fun-Kurse wie Aerobic und Step seien dagegen weiter rückläufig. «DieLeute wollen sich nicht mehr so auspowern.»

Sanfter Sport liegt auch nach Ansicht von Gabi Pfeifer weiter imTrend. Für sie ist und bleibt Nordic Walking eine der beliebtestenSportarten. Es fördert die Gesundheit auf sanfte Art und Weise undbietet Bewegung an der frischen Luft, sagt die Referentin fürGesundheit und Fitness beim Deutschen Olympischen Sportbund inFrankfurt/Main. Daneben blieben auch Pilates, Yoga und dietraditionellen Sportarten gut besucht.

Dome Workout, auch als Balance Pad Training bekannt, heißt derneue Trend im Studio A.J.9s Health and Fitness in München. «In diesenWorkouts wird die Koordination geschult, das Gleichgewicht verbessertund die Tiefenmuskulatur trainiert», erklärt Mel Krauss,Bereichsleiterin Fitness, das Training auf dem halbkugelförmigen,weichen Plastikkissen. Durch die Übungen auf der ungeraden Unterlagewürden Nervenbahnen geschult und die Muskulatur gekräftigt. Diesverbessere die Haltung und straffe das Bindegewebe.

Vor allem Frauen besuchten Gruppenangebote wie das Dome Workoutoder Yoga. «Männer trainieren hingegen überwiegend an den Maschinenund Ausdauergeräten», sagt Krauss. Doch egal ob hipper Trend odernicht: «Die gesunde Mischung macht's. Wer Körper und Geist inEinklang bringen möchte, sollte sowohl Yogastunden besuchen als auchKraft und Ausdauer trainieren.»

Individualisten, die sich keiner Gruppe anschließen möchten, rätRahmann, sich selbst Strukturen zu schaffen. «Man kann sich zumBeispiel einen Sportpartner suchen, mit dem man sich fest undregelmäßig verabredet. Wenn einer nicht kommt, muss er den anderenabends einladen. Das steigert die Motivation.»