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Frisuren 2004 Frisuren 2004: Rasante Stufen und effektvolle Farbspiele

Von Anke Rees 17.02.2004, 21:19
Lang ausgedünnt an den Seiten und asymmetrisch im Nacken: Der klassische Bob erhält im Zuge des Fransentrends ebenfalls einen neuen Look. (Foto "Martina Acht,dpa) (Foto: MZ)
Lang ausgedünnt an den Seiten und asymmetrisch im Nacken: Der klassische Bob erhält im Zuge des Fransentrends ebenfalls einen neuen Look. (Foto "Martina Acht,dpa) (Foto: MZ) Martina Acht

Hamburg/Köln/dpa. - Die Frisurenmode hat die Eleganz wieder entdeckt, sie kräftig entstaubt und neu interpretiert: Frühjahr und Sommer gehören den Stufen- und Fransenschnitten, die betont gepflegt und mit effektvollen Farbspielen daher kommen. Getragen werden sie nach Lust und Laune - frech im Edelpunk-Look, inspiriert vom fernöstlichen Minimalismus, glamourös mit Hollywood-Flair oder romantisch-natürlich im Elfenstil.

«Frauen haben genug von Economy, angesagt ist First Class mit Understatement», sagt Martina Acht, Star-Friseurin aus Offenbach und Weltmeisterin im Damenfach. «Eine edle Haarfarbe mit tollem Glanz, ein lässiger Schnitt, der verschiedene Stylings möglich macht und zur Persönlichkeit passt - das bestimmt die Frisuren 2004.»

Ob kurzes, mittellanges oder langes Haar, am fransigen Schnitt kommt in der nächsten Saison niemand vorbei, der «up to date» sein will. «Strukturierte Schnitte geben in der Sommermode den Ton an», bestätigt Dirk Kramprich, Sprecher des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks in Köln. Die sanften bis starken Stufungen sorgen - sowohl bei feinem wie bei schwerem Haar - durch ihre stützende Eigenschaft für Lebendig- und Leichtigkeit. Manchmal helfen leichte Volumenwellen oder sanfte Dauerwellen nach. «Alles in unserer Zeit ist in Bewegung. Genau das sollen auch die Haarschnitte symbolisieren», sagt Winfried Löwel, Vizepräsident des Weltverbandes der Friseure, der seinen Sitz in Paris hat.

Bei den Kurzhaarfrisuren herrschen stark gestufte Schnitte vor, die mit wenigen Handgriffen leicht verändert werden können. Bei den Frisuren für mittellanges Haar wird es futuristisch: Das Haar wird in unterschiedliche Längen geschnitten, die teils in extrem kontrastreichen Tönen - wie etwa Rot zu Schwarz - gefärbt werden. Stufen und Mehrfarbigkeit stehen auch bei den neuen Varianten des klassischen Bobs im Vordergrund, der asymmetrisch im Nacken kürzer geschnitten und im Seitenbereich lang ausgedünnt wird.

Ebenso wenig geht der Stufentrend an langen Haaren vorüber. Hier wird allerdings meist nur die Seitenpartie weich ausgefranst, die das Gesicht sanft umschmeichelt. «Die aktuellen Frisuren entsprechen dem heutigen Wunsch nach längeren Stufen und weichen, femininen Formen, die einen sehr sinnlichen Ausdruck haben», sagt Tim Hartley, International Creative Director von Vidal Sassoon in London.

Egal, für welche Frisur man auch sich entscheidet: «Der Pony bleibt weiter Hingucker. Er wird, wie in der vorherigen Saison ganz im Stil von Model Heidi Klum, sehr lang belassen. Teils reicht er bis über die Augenbrauen», sagt Astrid Tschullik, Sprecherin von Wella in Darmstadt. Unverkennbar neu ist hingegen der Trend zu asiatischem Minimalismus. «Das äußert sich zum einen in schlichten, elegant wirkenden Schnitten, die Selbstverständlichkeit und edle Noblesse ausstrahlen», erklärt Tschullik. Zum anderen seien changierende Farbspiele in dunklem Haar zu sehen.

Wer keine Strähnen mag, kann den Look mit Shampoos unterstreichen, die Farbpigmente in das Haar einlagern und so schimmernde Reflexe zaubern. Besonders effektvoll wirkt der fernöstliche Look, wenn die Haare gepflegt aussehen und richtig glänzen. Wer sich vor dem Gang zum Friseur einen Eindruck verschaffen möchte, kann sich momentan im Kino oder bei Hollywoodstars Anregungen holen: Als trendweisend gelten die Frisuren der Schauspielerinnen Jennifer Aniston und Uma Thurman ebenso wie die Filmhits «Kill Bill» und «Last Samurai».

Die Frisuren für Herren stehen denen der Frauen in nichts nach. Längere Schnitte, die betont fransig und mit starken Längenunterschieden getragen werden, sind der Hit des Sommers. Vielfältig sind auch hier die Möglichkeiten zur Selbstdarstellung. Unkompliziert und schnell können die Frisuren immer wieder umgestylt werden: Mal wild zerzaust, punkig hochgegelt, sportlich verwuschelt oder cool im Wetlook - die Hauptsache ist eine betonte Ponypartie, die bei langem Haar ebenso wie bei den Schnitten für Frauen bis tief über die Augen reicht. Ein Blick auf die neuen Frisurenideen der Top-Friseurin Marlies Möller aus Hamburg macht es besonders deutlich: Die Geschlechtergrenzen bei den Haarmoden verwischen sich.