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Ernährung Ernährung: Herkunft von Geflügelfleisch ist oft unklar

08.10.2002, 11:26

Hamburg/dpa. - Verbraucher sollten sich Experten zufolge nicht von idyllisch erscheinenden Bildern auf Geflügelfleisch-Etiketten täuschen lassen: Nach Angaben der Verbraucher-Zentrale Hamburg stammt ein Großteil des verpackten Geflügelfleisches aus nicht artgerechter Haltung. Immer häufiger komme das Fleisch dabei auch aus Ländern wie Brasilien und Thailand. Für den Verbraucher sei dies mangels ausreichender Kennzeichnung jedoch nicht zu erkennen.

So könne Geflügel aus aller Welt ohne Herkunftsangabe verkauft werden, wenn die Rohware nur geringfügig veredelt wird. Dazu reicht laut der Verbraucher-Zentrale schon das Salzen eines Huhnes aus. Anschließend könne das Fleisch mit einem deutschen Namen und einem deutschen Genusstauglichkeitsstempel versehen werden. Der Verbraucher glaube daraufhin, ein heimisches Huhn in der Packung zu haben.

Undeutlich seien auch die Formulierungen zur Haltungsform: Hinweise wie «bäuerliche Aufzucht», «von ausgesuchten Landhöfen» oder «tierärztlich überwacht» erweckten den Eindruck besonderer Qualität. Meist handele es sich dabei aber um Geflügel aus intensiver Mast.

Tatsächliche Anhaltspunkte für Qualität seien die vier Begriffe «extensive Bodenhaltung», «Auslaufhaltung», «bäuerliche Auslaufhaltung» und «bäuerliche Freilandhaltung», erläutern die Verbraucherschützer. Wer damit werbe, müsse genau festgelegte Kriterien einhalten. Dazu gehörten etwa ein Mindestmaß an Platz pro Tier, die Zusammensetzung des Futters und eine längere Mastdauer.