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Bundeswehr Bundeswehr: Überraschung zum 18. Geburtstag: Einladung zur Musterung

Von Daniel Große 05.05.2004, 09:26
Auf dem Bauch durch den Schlamm - die Grundausbildung für Wehrpflichtige ist für manche nur der Einstieg in eine längere Karriere bei der Bundeswehr. (Foto: dpa)
Auf dem Bauch durch den Schlamm - die Grundausbildung für Wehrpflichtige ist für manche nur der Einstieg in eine längere Karriere bei der Bundeswehr. (Foto: dpa) Zentralbild

Kassel/Berlin/dpa. - Kurz vor oder nach dem 18. Geburtstagflattert jungen Männern ein Brief ins Haus, der viele von ihnen grübeln lässt: Das Kreiswehrersatzamt will einen Termin für dieMusterung festlegen. Spätestens jetzt steht eine Entscheidungzwischen dem derzeit neun Monate dauernden Grundwehrdienst beim«Bund» oder der Verweigerung an. Und auch Frauen können sich seiteinigen Jahren auch für eine Tätigkeit bei der Bundeswehr erscheinen.

«Junge Männer sollten sich frühzeitig überlegen, welche Aufgabesie beim Bund übernehmen wollen», rät Gerhard Ludolph, Wehrdienstberater am Kreiswehrersatzamt Kassel. So könne bei derMusterung geprüft werden, ob der künftige Soldat dafür geeignet ist.Letztlich entscheidet das Kreiswehrersatzamt, wohin der Soldat kommt.Doch oft kann dabei auf persönliche Wünsche eingegangen werden.

Für Ronny Heine aus Taucha bei Leipzig stand von Anfang an fest,was er beim Bund machen wollte: «Sanitätssoldat war mein großerTraum», erzählt der 26-Jährige, der sich auch bei der FreiwilligenFeuerwehr engagiert. «Dort musste ich schon oft Verletzten helfen. Dawar die spezielle Ausbildung bei der Bundeswehr sehr nützlich fürmich.» Weil keine Einwände gegen seinen Wunsch bestanden, wurde erzur Grundausbildung nach Ulm in die Reservelazarettgruppe 71 berufen.

Zwei bis drei Monate dauert die Grundausbildung. «Wecken,Antreten, Frühstücken, Unterricht – so ist der ungefähre Tagesbeginn bei jedem Soldat», sagt Udo Schnittker, Sprecher beim Bundesverteidigungsministerium in Berlin. Durch die vielfältigen Einsatzarten verläuft die Grundausbildung aber bei jedem Soldatanders.

Eine Rolle spielt auch die Berufsbildung des künftigen Soldaten.«Wer beispielsweise als Kaufmann gemustert wird, sollte sich beimKreiswehrersatzamt erkundigen, ob er berufsnah eingesetzt werdenkann. Das kann eine Stelle im Personalwesen oder einem anderen Bürosein», rät Wilfried Stolze vom Deutschen BundeswehrVerband mit Sitzin Bonn. Am Ende kann er die militärische Tätigkeit als berufsnaheVerwendung bescheinigt bekommen.

Frauen dürfen seit drei Jahren in allen Bereichen der Bundeswehreingesetzt werden - als Freiwillige. Darum gibt es für sie statt derMusterung ein Prüfverfahren. «Dort werden neben den geistigen auch die körperlichen Fähigkeiten getestet.» Eine Frau, die fit genug ist, kann durchaus Fallschirmjägerin oder Pilotin werden.

Möchten junge Männer oder Frauen eine Ausbildung beim Bunderwerben, müssen sie sich auf Zeit verpflichten. Alternativ kann der Grundwehrdienst auf bis zu 23 Monate verlängert werden.

In Abhängigkeit vom Dienstgrad werden während desGrundwehrdienstes pro Tag sieben bis zehn Euro gezahlt. Zeit- und Berufssoldaten erhalten feste Dienstbezüge je nach Dienstzeit und –grad. Bei einem ledigen Schützen können das netto 1200 Euro monatlich in der Grundausbildung sein. Ein verheirateter Oberfeldwebel mit Kind verdient netto etwa 1800 Euro plus Kindergeld.