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Brandenburg Brandenburg: Weihnachtspostamt in Himmelpfort eröffnet

Von Thomas Kunze 19.11.2003, 13:09
In der Wohnstube des Weihnachtsmannes im brandenburgischen Himmelpfort schüttelt Steffi Verhülsdonk vom örtlichen Tourismusbüro am 10.11.2003 eine Bettdecke auf. (Foto: dpa)
In der Wohnstube des Weihnachtsmannes im brandenburgischen Himmelpfort schüttelt Steffi Verhülsdonk vom örtlichen Tourismusbüro am 10.11.2003 eine Bettdecke auf. (Foto: dpa) ZB

Himmelpfort/dpa. - Der Weihnachtsmann in Himmelpfort (Oberhavel) bringt wieder Kinderaugen zum Leuchten. In der nordbrandenburgischen Gemeinde öffnete am Montag das einzige Weihnachtspostamt der neuen Bundesländer. Bis Heiligabend beantwortet der Rauschebart von dort Briefe aus aller Welt. Jedes Kind, das an die Adresse 16798 Himmelpfort schreibt, erhält eine Antwort, garantiert die Deutsche Post.

Einen langen Weg hatte der Weihnachtsmann bis Himmelpfort wieder zurückzulegen: Im gelben Postauto kommt er geradewegs von seiner Sommerresidenz am Nordpol. Viele Leute haben sich zu seiner Begrüßung versammelt, die Kleinsten stehen mit offenen Mündern da. Mädchen und Jungen aus der Kita singen «Bald nun ist Weihnachtszeit», doch dann können sie sich nicht mehr beherrschen und stürmen auf den Rotrock ein. Aus einem großen Geschenkesack verteilt er Süßigkeiten an die Knirpse. Viele haben liebevoll gestaltete Wunschzettel mitgebracht, manche sogar ganze Mappen mit Zeichnungen. «Hunderte von Briefen sind schon jetzt hier eingetroffen», sagt Sylvia Blesing von der Deutschen Post AG.

In den sechs Wochen bis Heiligabend werden der Weihnachtsmann und sein Team fleißiger Engel kaum zum Verschnaufen kommen. Im vergangenen Jahr waren rund 160 000 Briefe zu beantworten. Die bunt bemalten Kuverts mit den Wunschzetteln oder selbst gebastelten kleinen Geschenken kamen aus ganz Deutschland und aus aller Welt, darunter aus Russland, Malta, Südafrika, Malaysia, Mexiko, Japan und China. «Deshalb antwortet der Weihnachtsmann auch in sieben Sprachen - Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Tschechisch und Deutsch», sagt Blesing. Absender sind vorwiegend Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren.

Der Weihnachtsmann nimmt während seines Aufenthalts in der rund 600 Einwohner zählenden Gemeinde Himmelpfort traditionell in der «Weihnachtsstube» gegenüber der Klosterruine Quartier. In dem Raum stehen unter anderem sein Bett und Schreibtisch. Besucher können in der Adventszeit dem Weihnachtsteam durch ein Fenster bei der Arbeit zusehen.

   Die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort ist die größte in ganz Deutschland. In dem stillen Dorf inmitten von Wäldern und Seen gibt es das Jahr über nur eine kleine Teilzeit-Poststelle. Doch vor Weihnachten herrscht dort ein Ansturm wie auf der Hauptpost. Der Flecken putzt sich dazu mit Lichterketten und Figuren als «Weihnachtsdorf» heraus. Die Tradition des Himmelpforter Weihnachtspostamtes reicht rund 20 Jahre zurück. Damals hatten sich zwei Kinder mit ihren Wünschen an den Weihnachtsmann in dem Ort gewandt, eine Postbeamte hatte die Briefe beantwortet. Das löste eine Lawine aus...