Berufsbild Berufsbild: Fachleute für das gedruckte Wort
HALLE/MZ. - Für Tom Küster aus Salzmünde (Saalekreis) gehören diese Fachausdrücke längst zum Arbeitsalltag. Er lernt im dritten Jahr den Beruf Flachdrucker / Fachrichtung Offsetdruck und legt bald seine praktische Gesellenprüfung ab. Die Arbeit macht ihm sehr viel Spaß, und gern denkt er an die ersten Schritte hin zum Druckereiberuf zurück.
"Als es in der 9. Klasse hieß, wir sollten alle ein Schulpraktikum absolvieren, kam in der Familie auch die Druckerei der Franckeschen Stiftungen in Halle ins Gespräch. Später wurde Drucker dann auch mein Wunschberuf", erinnert sich Tom Küster.
Gleich in zwei Praktika konnte sich der 20-Jährige mit den unterschiedlichen Papiersorten, Maschinen und Arbeitsabläufen in einer Druckerei befassen. "Ich habe in der Zeit viel gelernt und bin auch oft mit den Mitarbeitern ins Gespräch gekommen", sagt Tom Küster. Der Beruf fasziniere ihn inzwischen. "Hier paaren sich Tradition und modernste Technik, deshalb muss man sich auch viel Wissen aneignen, um sie zu beherrschen", sagt er.
In der Druckerei, die August Hermann Francke bereits im Jahr 1701 erbauen ließ, sind heute modernste Computer und Druckmaschinen installiert, die alle Anforderungen an gute Druckerzeugnisse erfüllen. Visitenkarten, Broschüren, Bücher und Großplakate gehören zur Produktionspalette des Betriebes.
"An die Berufe in unserer Branche werden hohe Anforderungen gestellt", sagt Geschäftsführerin Regina Rammelt. Bewerber für den Druckerberuf müssten deshalb erst einen Einstufungstest absolvieren, damit die Fähigkeiten und die Belastbarkeit eingeschätzt werden können. "Wir verlangen hier nichts Unmögliches, aber den ganzen Einsatz für das Produkt", sagt die Chefin.
Auch Tom Küster weiß inzwischen, dass es auch einmal hektisch werden kann. "Termine und der Zeitdruck verlangen da viel Konzentration und Stehvermögen", sagt der junge Mann. Wer den Beruf des Druckers ergreifen will, sollte einen Realschulabschluss haben und gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern vorweisen können. Bei der Arbeit selbst sind Präzision und viel Fingerspitzengefühl gefragt. Hinzu kommen technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen. "Wenn ich dann sehe, was durch meine Arbeit entstanden ist, dann bin ich schon ein wenig stolz", sagt der Auszubildende Tom Küster. Und er ist sich sicher, dass trotz Internet das gedruckte Wort auch in Zukunft Bestand haben wird.
Übrigens will sich Tom Küster mit seinem Abschluss nicht zufrieden geben. Weil es im Druckerhandwerk für ihn sehr gut läuft, will er nach der Ausbildung ein Fachabitur ablegen, um in seinem Traumberuf noch qualifizierter zu werden. In Sachsen-Anhalt gibt es insgesamt 51 Druckereien, von denen auch einige ausbilden. Dazu gehört die Mitteldeutsche Zeitung.
Weitere Auskünfte gibt es bei der
Handwerkskammer Halle
unter 0345 / 29 99 210